Rezension
!!!
Strange Weather, Isn't It?
Highlights: Jamie, My Intentions Are Bass // Steady As The Sidewalk Cracks // The Hammer
Genre: Disco-Pop // Elektro // House
Sounds Like: LCD Soundsystem // Out Hud // Midnight Juggernauts
VÖ: 20.08.2010
!!!-Sänger Nic Offer lebt nach einer Devise: Die besten Erlebnisse mit Musik, ob nun konsumierend oder produzierend, erlebe man im Drogenrausch. Möglicherweise hat Offer mittlerweile alle auf dem Markt erhältlichen Drogen bereits ausprobiert, denn Innovation klingt anders. An neuen Einfällen mangelt es der Platte ein wenig. !!! (Chk Chk Chk) bleiben ihrer alten Linie treu. Aber damit fahren sie keinesfalls schlecht, denn obwohl es nichts wirklich Überraschendes auf „Strange Weather, Isn´t It?“ zu hören gibt, laden die Songs wie immer zum Tanzen und exzessiven Partymachen ein. Darum lautet unsere Devise: Nutzt einfach die Musik selbst als Droge!
„AM / FM“ macht den Anfang. Der Song kommt zwar mit einem gelassenen Grundton daher, groovt aber dennoch ordentlich. Durch das dazugehörige Video wird der Betrachter einer extremen Reizüberflutung ausgesetzt, die es sehr schwer macht, fast fünf Minuten lang neonbunten, verzerrten, übereinanderliegenden Bildern und sich bewegenden Symbolen zu folgen. Also hört man sich doch lieber nur den Song an und lässt seine eigenen Bilder dazu im Kopf abspielen. Zum Beispiel die Erinnerung an das eigene letzte „AM / FM“, auch Frühstücksradio genannt. Dabei wird man hoffentlich aber doch feststellen, dass !!! wesentlich angenehmer anzuhören sind als zu gut gelaunte Moderatoren im Doppelpack und schlechte Pop-Songs. Poppig sein können !!! aber durchaus auch, allerdings auf höherem Niveau. Songs wie „The Most Certain Sure“ oder „Wannagain Wannagain“ sind der Beweis. „Jamie, My Intentions Are Bass“ steigert sich von einem fast bluesigen Gitarrenspiel in ein elektronisches Wirrwarr, mit typischem !!!–Refrain, bei dem man gleichzeitig hervorragend singen und tanzen kann.
„Strange Weather, Isn´t It?“ entführt den Hörer in einen Urwald aus Melodien und Stilrichtungen. Von House-Parts, mit weiblichem, hallendem Gesang, zu eingespielten Bläsern, 80´s Darkness, Funk, verträumter Elektronik und dumpfen Techno-Beats ist alles vertreten. Interessanterweise ist das Album genau dort entstanden, wo es hingehört: In Berlin. Zu später Stunde. Und wahrscheinlich nicht bei klarem Kopf.
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