Rezension

Charlie Cunningham
Lines
Highlights: An Opening // Lines // Lights Off
Genre: Singer-Songwriter
Sounds Like: Ben Howard // Nick Mulvey // Luke Sital-Singh // José González
VÖ: 27.01.2017

“Hast du eigentlich schon das neue Album von xy gehört?” “Ja, hab ich, aber die EP fand ich besser…“ So oder so ähnlich könnte der Anfang einer normalen Unterhaltung mit einem klassischen Indie-Nerd klingen, der neben den Album-Releases selbstverständlich auch sonst die komplette Diskographie inklusive sämtlicher B-Seiten des jeweiligen Künstlers kennt.
Im Falle von Charlie Cunningham ist es dagegen schwer, mit derartigem Wissen zu beeindrucken, denn die bisher veröffentlichten drei EPs des Londoner Songwriters sorgten bereits im Vorfeld seines nun erscheinenden Debüts „Lines“ für einen immensen Bekanntheitsgrad. Hinzu kamen gleich zwei Solotourneen, Supportshows für die Mighty Oaks und unzählige Festivalauftritte, unter anderem beim Reeperbahnfestival, dem Way Back When und beim Maifeld Derby, so dass es eigentlich schlicht unmöglich war, den jungen Briten in den vergangenen zwei Jahren nicht gehört zu haben – auch wenn er bis dato noch kein Album veröffentlicht hatte.
Dieses erscheint nun endlich auf dem José-González-Label Dumont Dumont und fasst neben drei altbekannten Songs („Lights Off“, „Breather“, „While You Are Young“) insgesamt neun neue Stücke, die sich nahtlos in den Sound der bisherigen EPs einreihen. Zwar bergen die Stücke auf „Lines“ im Vergleich zu seinen EPs nicht wirklich etwas Neues, doch können sie aufgrund von Cunninghams großartigem Gitarrenspiel, seinem sanften, manchmal fast schon nuscheligen Gesang und seinen persönlichen, melancholischen Texten ebenso überzeugen wie die Songs seiner bisherigen Releases.
Auch wenn man die EPs allesamt schon kennen sollte, lohnt sich das Album jedoch trotzdem, allein schon wegen des großartigen Openers „An Opening“ und dem Titelstück „Lines“ – zwei Argumente, die letztendlich sogar Indie-Nerds überzeugen dürften.
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