Rezension

Boysetsfire

The Misery Index - Notes From The Plague Years


Highlights: Requiem // Walk Astray // (10) And Counting
Genre: Screamo
Sounds Like: Funeral For A Friend

VÖ: 24.02.2006

One record - one label. Boysetsfire bleiben sich treu und veröffentlichen ihr neues Album "The Misery Index - Notes from the plague years" erneut bei einer anderen Plattenfirma als den Vorgänger - dabei war das gar nicht geplant. "Wir hören keine Single", hieß es von Seiten Wind-ups, doch die fünf Jungs aus Delaware scherten sich nicht darum und hatten auch kein Interesse an einem Co-Writer. "Do we look or sound like Ashlee Simpson? Maybe Nathan is as cute as she is, but, come on...."

Die Band war unglücklich, die Plattenfirma nicht zufrieden, also ging man getrennte Wege und der von Boysetsfire führte direkt zum europäischen Label Burning Heart Records.

Was geben die Notes from the plague years her? Noch vor dem Labelkick war Bassist Rob Avery ausgestiegen und durch Robert Ehrenbrand ersetzt worden. Keine einfache Zeit für die Band, doch wer ein melodisch düsteres Werk erwartete, wurde überrascht. Hier und da hat man die bösen Wörter Pop und Mainstream im Kopf, doch daraus darf ihnen kein Strick gezogen werden. Die Musik mag massentauglicher geworden sein, perfekt für die MTV-Generation, die nach mehr Screamo lechzt, aber nicht nur sinnentleertes Geschrei, sondern Emotion und traurige Texte konsumieren will.

Nur schön ist der Opener "Walk astray", der als wunderbare Ballade beginnt und dann richtig aufdreht. Mit "Requiem", dem vielleicht besten Lied der Platte, hat man auch einen Song geschaffen, der locker als Single durchgeht, da würde selbst die Chefetage von Wind-Up zustimmen. Und das Boysetsfire doch noch härter können, beweist "So long...and thanks for the crutches" als Arschwegrocker Nummer 1 auf "The Misery Index".

Die einzige offene Frage: Bleiben Boysetsfire bei Burning Heart Records? No more "one record - one label"? Vielleicht. Denn die Freiheit zu tun, was sie wollen, hat ihnen das bislang beste Album in der Boysetsfire-Geschichte beschert. Doch etwas Luft nach oben ist noch. Platz für die große Geste, bei der es heißt: Ja, wir haben Feuer gemacht!

Martin Korbach

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