Rezension

Blood Brothers

Crimes


Highlights: Trash Flavored Trash // Love Rhymes With Hideous Car Wreck
Genre: Hardcore
Sounds Like: Converge // Dillinger Escape Plan // Snapcase // Minus

VÖ: 17.01.2005

Die Verrückten sind wieder da. Nicht mal ein Jahr nach ihrem Durchbruch mit "Burn, Piano Island, Burn" hauen sie uns mit "Crimes" ihr nunmehr schon viertes Album um die Ohren. Die Hoffnung, wohl jemals ein einigermaßen eingängiges Album von den Jungs zu hören, kann man ein für allemal begraben. Zwar gibt es diesmal das wohl zugänglichste Menü, trotzdem wütet wieder der Wahnsinn in seiner ganz rohen und brutalen Form.

Im Mittelpunkt stehen erneut die beiden stimmlichen Krachchargen Johnny Whitney und Jordan Blilie, die sich gegenseitig an die Grenzen ihrer Zurechnungsfähigkeit schreien. Besonders letzterer sollte ein Patent für seine Stimme anmelden. Nie wurden die Chipmunks ohne Stimmenverzerrer so authentisch wiedergegeben. Zur Seite steht ihnen ein Gitarrist, der Riffs aus dem Ärmel schüttelt, die jedem Musiklehrer das selbstgefällige Grinsen aus dem Gesicht blasen, sowie eine Rhythmusfraktion, deren Aufgabe, sich die vielen Rhythmuswechsel zu merken, eine Auszeichnung verdient hätte.

Hauptsächlich gibt es natürlich wieder ordentlich auf die Fresse, wobei diesmal sogar der ein oder andere Refrain eingestreut wurde. So dürfte besonders "Trash Flavored Trash" eine gute Chance haben auch mal in der alternativen Disse gespielt zu werden. Was überrascht sind die zahlreichen ruhigeren Stellen, die aufgrund ihrer bedrohlichen Psychoathmosphäre aber trotzdem keine Zeit zum Durchatmen lassen. Als ob das noch nicht genug wäre gibts auch noch Texte, die jenseits jeder Verständlichkeit sind. Aber mal ehrlich: Wer hätte was anderes erwartet?

"Crimes" schickt einen auf einen Drogeneinlauf der ganz anderen Art. Verdammt schmerzhaft, kaum zu ertragen und doch so faszinierend und fesselnd, dass akute Suchtgefahr besteht. Bei Risiken und Nebenwirkungen, fragen sie ihren Arzt oder Apotheker.

Benjamin Köhler

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