Rezension

Black Shape Of Nexus

Negative Black


Highlights: 10000 µF
Genre: Doometal
Sounds Like: Tephra // Eagle Twin // Neurosis

VÖ: 20.04.2012

Unter Metalfans kursiert ja der mittlerweile etwas abgestandene Witz „Ich trage nur solange schwarz, bis etwas Dunkleres gefunden wird“. Ganz in diesem Sinne wirken auch Black Shape Of Nexus, die im Albumtitel zum neuen Werk das Schwarze nochmals negieren. Natürlich sind Name und Farbgebung auch Programm – „Negative Black“ ist ein düsteres, nervenzerreißendes Doom-/Sludgemetalmonster.

Bereits das Eingewöhnen fordert erste Opfer. Sechs Minuten Gitarrenfeedback in kreischend hohen und schleppenden Tönen, dazu Textfetzen aus dem Off. Wer schon einmal das Überlebenskit für die Zombieapocalypse gepackt hat, findet in „Illinois“ den Soundtrack dazu. Unmittelbar danach stampft „400H“ los. Für was auch immer das „H“ steht, schön ist es nicht. 400 Stunden Pein und Verderben wäre eine Möglichkeit – komprimiert in einem ebenfalls sechsminütigen Kreischen, Bollern und Stampfen. Knapp 80 Minuten nutzen die Mannheimer, um aus allen Rohren auf den Hörer zu feuern und lassen sich für die Tortur nicht von üblichen Songlängen stören. „10000 µF“ ergießt zäh zwanzig Minuten Blei auf die Nerven des Hörers, der Titeltrack dreht ebenso lange an der imaginären Kreissäge.

>Lediglich einmal reißt die Band aus der Lärmstruktur aus. Das psychedelische „RMS“ führt weg vom Metal, weg von Brutalität – hin zu Stücken wie „Spirit Caravan“ von Black Sabbath oder den unendlichen Spacerockausflügen von beispielsweise Hawkwind. Doch dieser kurze Abschnitt aufhellender Hoffnung währt nicht lange. „Negative Black“ ist genau das, was zu erwarten ist – der lange Weg in einen tiefen, dunklen Abgrund. Selbstverständlich ohne Wiederkehr, höchstens durch weitere Alben mit Leidensverlängerung.

Klaus Porst

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