Rezension

Beth Ditto

Fake Sugar


Highlights: Fire // In And Out // We Could Run
Genre: Discopop
Sounds Like: Gossip // La Roux

VÖ: 16.06.2017

Während ihre Hauptband Gossip auf Eis liegt, gibt sich Beth Ditto solo die Ehre und veröffentlicht kurzerhand ihr Debüt „Fake Sugar“. Von zu viel zuckriger Klebrigkeit ist darauf zum Glück nichts zu hören, erst recht keine peinlich gefakte.

Natürlich kehrt Ditto auch hier nicht zu den Discopunk-Wurzeln von Gossip zurück. Das wird schon beim ersten Blick auf das Cover klar: Die Schrift erinnert vage an die Bilder von Alphonse Mucha, Ditto im wallenden Gewand an antike Musen. Die Musik auf „Fake Sugar“ ist dabei so gar nicht rückwärtsgewandt, sondern entwickelt den Gossip-Sound der letzten Alben konsequent weiter. Es gibt elektronisch angehauchten Pop, der gut ins Ohr geht und Dittos tolle Stimme gekonnt in Szene setzt. Natürlich schielt Ditto auf die Charts und Radiostationen dieser Welt, was aber vollkommen okay ist, so lange dabei ein epischer Brocken wie „We Could Run“ herauskommt. „Lover“ ist dagegen schon wieder hart an der Grenze zum Kitsch angesiedelt. Hier ist Achtung geboten für künftige Werke.

Sich darüber zu beklagen, dass dem neuen Beth-Ditto-Sound die Ecken und Kanten fehlen, ist ja eigentlich Quatsch, wenn man sich die anschaut, was sie mit Gossip in den letzten Jahren fabriziert hat. Trotzdem kommt man nicht darum herum, sich vorzustellen, dass all dieser zugegebenermaßen gute und auch interessante Discopop noch um Klassen besser sein könnte, wenn man die rohe Energie, die früher in Kombination mit Dittos Soulstimme zu so spannenden Ergebnissen gefühlt hat, richtig ausnutzen würde.

Lisa Dücker

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Video zu "Fire"

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Audioclip zu "In And Out"
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