Rezension

Basement

Promise Everything


Highlights: Blinded Eye // Promise Nothing
Genre: 90er Emo // Alternative Rock
Sounds Like: Jimmy Eat World // Nirvana // Sunny Day Real Estate

VÖ: 29.01.2016

Manch eine Band, so scheint es, muss erst von den Toten wieder auferstehen, um wirklich relevant zu werden. So war in den letzten Jahren auf einmal ein jeder ein Fan von Slowdive und Ride gewesen, als diese ihre Reunions auf Festivals feierten – und nach der Ankündigung von „Promise Everything“ waren es Basement, die zumindest im deutschsprachigen Raum auf einmal einen größeren „Buzz“ erfuhren als je zuvor. „Promise Everything“ rechtfertigt diesen nur zum Teil.

Der Sound der Briten könnte zunächst nahelegen, dass Basement nicht zwei, sondern zwanzig Jahre von der Bildfläche verschwunden waren – so sehr klingen sie nach verschiedensten Variationen des Emo und Grunge der 90er, nach Nirvana, nach Sunny Day Real Estate, nach Jimmy Eat World. Diesen emulieren sie gut, mischen ihm jedoch insbesondere in der ersten Albumhälfte oft eine etwas dröge Mid-Tempo-Entspanntheit bei, die die Songs mehr über die Gehörgänge schlurfen lässt als sich in ihnen festzukrallen. „Blinded Eye“ und der Anti-Titeltrack „Promise Nothing“ haben diesbezüglich schärfere Klauen. Den Gegenpol dazu bildet das träge vor sich hin mäandernde „Oversized“ – als erster Vorbote des Albums ein ziemliches Understatement.

Klar, „Promise Everything“ ist kein schlechtes Album, es wird nur so manchem nicht gerecht: dem Hype um die Wiedervereinigung ebenso wenig wie dem deutlich mitreißenderen Vorgänger „Colourmeinkindness“. Diese Großtat nochmal zu wiederholen, sollte nun das Anliegen der Briten sein – jetzt, wo auch diesseits des Kanals die Augen (und Ohren) auf sie gerichtet sind.

Jan Martens

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