Rezension
Amy Macdonald
A Curious Thing
Highlights: Don't Tell Me That It's Over // Next Big Thing
Genre: Pop
Sounds Like: Florence And The Machine // Maria Taylor // K's Choice
VÖ: 12.03.2010
Wenn man bei Google "Amy" eingibt, wird automatisch Amy Macdonalds Name als Topvorschlag angegeben. Intuitiv hätte man eher Amy Winehouse auf dem diesem Platz erwartet, insbesondere, wenn man die unzähligen Yellow-Press-Artikel bedenkt. Ihr Album „This Is The Life“ war mit 900.000 verkauften Exemplaren das erfolgreichste Album einer Einwohnerin Großbritanniens der letzten zehn Jahre und das bei so namhafter Konkurrenz wie besagter Frau Winehouse, Duffy oder Kate Nash. Die Ursache dieses Erfolgs liegt auch in der Erschließung mehrerer verschiedener Zielgruppen, was dazu führt, dass ihre Songs auf Radiosendern für alle Altersklassen rauf und runter laufen. Im Bewusstsein um diese Tatsache begründete Amy ihren ersten Platz bei den britischen Weihnachtscharts 2008 folgendermaßen: „Ich denke mal, dass die ganzen Leute, die samstags ihre Einkäufe erledigen, etwas damit zu tun hatten: Muttis im Supermarkt kaufen nun mal keine Radiohead-Alben“.
Bei der Arbeit an „This Is The Life“ verwarf Amy Macdonald jeden Song, der nicht auf Anhieb ihre Erwartungen erfüllte. Für das neue Album „A Curios Thing“ soll die Songausarbeitung im Vordergrund stehen, auch für altes Material, das es nicht auf den Vorgänger geschafft hatte. Die Anzahl der Instrumente hat sich schlagartig erhöht – nagut, das war auch nicht so schwierig, da man die alten Songs auf die Akustikgitarre und den Gesang reduzieren kann. In Paul Wellers Studio Black Barn entstanden die Aufnahmen, und da der Modfather gerade vor Ort war, spielte er den Bass auf „This Pretty Face“ und die Gitarre auf „Love, Love“ ein. Der Sound ist insgesamt poppiger geworden, und, sofern das möglich ist, noch etwas glatter und radiotauglicher als zuvor. Dabei schwankt das Niveau zwischen zukünftigen Radiohits und etwas zu flachen Songs, die zwar niemandem weh tun, aber bei denen es sich einfach zeigt, dass ein mittelmäßiger Song durch Streichereinsatz nicht zwingend besser wird. „Don't Tell Me That It's Over“ und “Next Big Thing“ sind die Highlights des Albums, beide Songs heben sich schon alleine durch das Grundtempo vom Rest ab.
„A Curious Thing“ ist das Album, das zwar so gut wie nichts falsch macht, aber leider auch nicht genug richtig. Es wird uns die nächsten zwei Jahre mit Songs versorgen, über die wir uns im Radio freuen, die aber zu wenig Tiefe besitzen, um ernsthaft auf Dauer zu begeistern.
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