Rezension
Amazing Baby
Rewild
Highlights: Invisible Place // Head Dress // The Narwhal // Smoke Bros
Genre: Hippie-Psychedelic-Indie-Electro-Rock
Sounds Like: MGMT // Passion Pit // Pink Floyd // Yeasayer // Boy Crisis
VÖ: 26.06.2009
Zu Beginn einige Fakten: Amazing Baby leben mittlerweile in Brooklyn, sind fünf Jungs namens William Roan (Vocals), Simon O´Connor (Guitar), Don Devore (Bass) und Matt Abeysekera (Drums), die sich aus Mitgliedern der Bands Stylofone, Lions and Tigers, Diamond Nights, Heavy Hands und The Icarus Line zusammengewürfelt haben, teilweise mit den MGMT-Jungs aufs gleiche College gegangen sind, und von denen anscheinend die Hälfte in einer „Ringtone Factory“ arbeitet. Was auch immer das sein mag… Ihren Bandnamen haben sie jedenfalls einem „funny baby found on the internet“ zu verdanken. Und wenn ihnen das nicht über den Weg gelaufen wäre, würden sie jetzt wahrscheinlich wie einer ihrer Songs heißen, denn die Titel, so sagt die Band, seien fast alle verworfene Bandnamen.
Im Video sieht man die Fünf im Hippie-Look im Wald umherirren und am Lagerfeuer musizieren, und auch das übrige Auftreten erinnert stark an MGMT, mit denen sie ja immerhin fast „aufgewachsen“ sind. Es fragt sich also wer hier wen inspiriert hat, am College in Middletown, in Connecticut. Außer den beiden schon genannten Bands haben nämlich auch Boy Crisis und die Synthie-Popper Chairlift eben da begonnen zu musizieren. Es wäre also höchst interessant zu wissen, ob die Dozenten dort eine besondere Affinität für Musik haben…
„Rewild“ haben Amazing Baby ihr Debüt-Album genannt. Zurück zum Wilden also. Retro kriecht hier jedenfalls aus allen Ecken. Nicht nur ihr Auftreten, sondern auch die Musik erinnert an alten Psychedelic-Rock, Pink Floyd und Gitarren-Riffs von Black Sabbath. Dazu mischen sich dann aber der Neo-Charme der immer größer und hipper werdenden Brooklyner Musikszene (um TV On The Radio, Telepathe, Yeasayer, …) und jede Menge eingängige Melodien, die aus ihren eigenen kreativen Köpfen entsprungen sind.
„Bayonets“ startet mit einem imposanten Synthie-Streicher-Getöse, geradezu als ob Amazing Baby mit geladenen Bajonetten aufmarschieren würden. William Roan legt seinen weichen Gesang, der gerne auch mal psychedelisch verzerrt wird, über die Gitarrenmelodien, und es scheint sogar, als ob an mancher Stelle ein paar Bläser eingestreut werden würden. Bei „Invisible Place“ bricht das Schlagwerk zum Auftakt los, zur Mitte des Songs singt Roan fast à capella, und zum großen Finale stimmen alle Jungs zu mehrstimmigen, pompösen „Oooooh Ohhh Ooooh Ooooh Oooh!“-Gesängen ein. Um den Hörer aus den höheren Sphären zurück zu holen und wach zu rütteln, folgt schnell der Song „Kankra“, der nach der gruseligen Riesen-Spinne aus Tolkiens „Herr der Ringe“ benannt wurde. Zur Wiedergutmachung folgt „Headdress“, ein hübsches Liebes-Lied an die Angebetete Molly. Mit „Smoke Bros“ landen sie noch einen richtig schönen Pop-Hit gegen Ende des Albums, um dann mit „Rump Yr Breaks“ in 5:09 Minuten würdig ihren Abschied zu schrammeln und zu besingen.
Eins kann man ganz sicher sagen: Ein AMAZING! Album für den noch ausstehenden Sommer!
Finden
Bye-Bye
Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!