Rezension

Amanda Blank

I Love You


Highlights: I Need Love // A Love Song // DJ
Genre: Hip-Hop-Bootylectro
Sounds Like: Uffie // M.I.A. // Santigold // Lil´Kim

VÖ: 07.08.2009

„I Love You“ gibt es unter Amanda Blanks aufmüpfigem Porträt auf dem Cover ihres Debüt-Albums zu lesen. Wem sie den Titel widmet, stellt sie im Booklet klar: „This album is dedicated to anyone that I have had the pleasure of loving or have been lucky enough to be loved by. If you´ve ever had my heart and made it big or broke it down, thank you... I love you“. Klare Worte. Dabei sollte sie außerdem nicht vergessen, den Machern der Comedy-Serie „Strangers With Candy“ zu danken. Deren Titel-Figur „Jerri Blank“, einer 46-jährigen Ex-Prostituierten und Ex-Junkie, die wieder in der High-School eingeschult wird und dort für Wirbel sorgt, hat Amanda Blank nämlich dreister Weise den Nachnamen gestohlen. Geboren wurde sie nämlich als Amanda Mallory. „Blank“ empfand Amanda jedoch als viel passender, denn genau wie der fiktive Comedy-Charakter spricht auch sie die Dinge aus, die für viele tabu sind, ohne ein Blatt vor den Mund zu nehmen. Parallelen sind jedenfalls eindeutig zu erkennen.

Es stellt sich jedoch die Frage, ob nicht auch Amanda selbst etwas von einer „Comedy-Figur“ hat, die dem Musik-Business geradezu perfekt ins Programm passt. Denn das, was Amanda da so straight heraus rappt, stammt größtenteils nicht einmal aus ihrer eigenen Feder, sondern ist das Best-Of vieler kreativer Köpfe.

Die „Make Up“-Lyrics stammen sogar ursprünglich von Prince und „I Need Love“ ist eine neue Version von LL Cool J´s gleichnamigem Hit. Durch die „Cover“-Auswahl wird gleichzeitig aber auch deutlich, wer Amanda Blank so alles beeinflusst hat. Nicht nur Madonna, Michael Jackson und Devo zählen zu ihren Lieblingskünstlern. In der High-School habe sie auch viel düstere Musik von My Bloody Valentine, The Cure und Joy Division gehört. Vielleicht sei sie ja in Wahrheit ein Gruftie, sagte sie in einem Interview über sich. Möglicherweise würde ihre musikalische Karriere auch in eine andere Richtung gehen, wäre da nicht der Einfluss ihres Umfelds gewesen. Ihre Geburtsstadt Philadelphia bietet nämlich bekanntlich keinen behüteten Lebensraum. Wenn dann noch M.I.A. und Ghostface Killah zum Bekanntenkreis gehören, wundert es eigentlich wenig, wie Amanda zu ihrem dirty Hip-Hop-Bootylectro-Sound gekommen ist.

Auf „I Love You“ gibt es davon gerade mal 30 Minuten zu hören. Allerdings ist das noch lange nicht alles, was Amanda Blank zu bieten hat. Denn noch vor der Veröffentlichung ihres Erstlings sprach sie schon von Songs für ein neues Album, das sie mit TV-On-The-Radio-Mastermind Dave Sitek aufgenommen hat. Die hätten nicht zu den übrigen Songs gepasst, da sie nicht so club-orientiert seien wie die, die wir aktuell zu hören bekommen. Man darf also auf die überraschende Vielseitigkeit Blanks gespannt sein.

Auch in einigen anderen Veröffentlichungen war Amandas Stimme schon zu hören, zum Beispiel im Eli-Escobar- und Doug-Grayson-Remix von Britney Spears „Gimme More“. Deren „Dirtyness“ steht Blank in nichts nach. Dank Dance-Hits wie „DJ“ und „Make It Take It“ darf man sich also auf heiße Nächte in den Clubs freuen.

Marlena Julia Dorniak

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