Rezension
Albert Af Ekenstam
Ashes
Highlights: 1996 // Ashes // Angel Liz // The Devil Bird // Made Of Gold
Genre: Singer-Songwriter // Postrock
Sounds Like: Bon Iver // Explosions In The Sky
VÖ: 14.10.2016
Es wird immer wieder passieren. Egal, wie sehr man sich durch Konzertseiten wühlt oder die Spotify-Playlists der Lieblingsfestivals durcharbeitet, manchmal verpasst man einfach Künstler*Innen oder Bands, weil man sie noch nicht zu schätzen weiß. So passierte es auch mit Albert Af Ekenstam, der auf dem diesjährigen Reeperbahn Festival spielte. Pünktlich zwei Tage nach dem Wochenende macht mich ein Bekannter auf den Skandinavier aufmerksam, der unter anderem Bon Iver und Explosions In The Sky als Einflüsse nennt. Ein paar Beispielsongs später war Ich verliebt in diese melancholischen Singer-Songwriter-Klänge und freute mich auf das Debütalbum „Ashes“ wie ein Kind auf den Weihnachtsmann. Zurecht.
Dass Albert Af Ekenstam eine starke Verbindung zum Postrock hat, wird schon durch den Opener „1996“ deutlich, der durch eine sphärische, ruhige Gitarre besticht und perfekt in „Ashes“ einleitet. Was folgt, sind neun wunderbare Singer-Songwriter-Stücke, die sich bis auf ein paar Ausnahmen weg vom Postrock, hin zu klassisch melancholischer Akustikgitarre bewegen – von Explosions In The Sky zu Bon Iver. Aber auch seichte Piano-Klänge wie in „Made Of Gold“, das ein wenig an eine abgespeckte Version Woodkids erinnert, sind Teil des Repertoires Ekenstams. Dabei ist es schwer, bestimmte Lieder hervorzuheben, da „Ashes“ am besten in seiner Gesamtheit betrachtet werden sollte. Die gesamte Platte wirkt durchdacht, ein Stück auf das andere abgestimmt. Dass sich Ekenstam die Zeit nahm, die er brauchte, zeigt sich auch daran, dass sein Stück „Falling“ schon 2011 erstmals auf „Good Man Down“ von Ewert And The Two Dragons erschienen ist, sie also das der Öffentlichkeit bis dato unbekannte Stück schon Jahre vor offizieller Veröffentlichung in ihrer Version herausbrachten.
Jetzt, fünf Jahre später, scheint Albert Af Ekenstam mit seinem Album zufrieden zu sein, und lässt es auf die Welt los. Wir sind es ebenfalls, denn „Ashes“ weiß von der ersten bis zur letzten Sekunde zu überzeugen. Schnappt euch eine Tasse Tee, setzt euch in einen Sessel und hört euch eins der besten Herbst-Alben des Jahres an – es lohnt sich.
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