Festival-Vorbericht

Vainstream Rockfest 2012


Fünfstellig im fünften Jahr: 2011 knackte das Vainstream Rockfest die Marke von 10.000 Besuchern. Kein Wunder, mit Motörhead als Headliner. Dieses Jahr stehen an deren Stelle Slayer. Doch das sprichwörtliche Licht für die Motten sind die Thrash-Metaller nicht. Die Meute des Metal, Punk und Hardcore lechzt nach dem Headliner der Herzen: den wiedervereinigten Refused.

Für die Freunde des amtlichen Gebretters sind's die üblichen Verdächtigen: Das Wacken, der Metallertreff im hohen Norden, und das With Full Force, Geknüppel-Mekka des Ostens. Been there, done that. Zu Unrecht noch nicht so etabliert: das Vainstream Rockfest. Das Festival in Münster hält die Standarte der harten Musik dieses Jahr zum fünften Mal für den Westen hoch. Ganz oben auf der Flagge stehen 2012 zwei Namen, die vor Vorfreude fast für Hyperventilation sorgen.

Zum einen sind da Slayer. Die Könige des Thrash-Metals genießen Kult-Status – nicht zuletzt, weil Guitarreros Hannemann und King mit irrsinnigen Soli jegliche Harmonie links liegen lassen und es trotzdem zu Musen aller Luftgitarristen gebracht haben. Extra für Slayer verschoben die Veranstalter sogar das Vainstream auf den 9. Juni. Ja, man darf von Ehrfurcht sprechen. Doch so etabliert, brutal und einflussreich die Amis auch sein mögen – das eigentliche Schmuckstück dieses Jahr kommt aus Schweden.

Refused, einst aufgelöst, nun wieder da. Wie viele schlugen 1998 die Hände über dem Kopf zusammen, als die Vier das Handtuch warfen? Und wie viele mehr erschlug ihr Meisterstück "The Shape Of Punk To Come" erst in den 00er-Jahren, ohne dass sie die Band je live gesehen hätten? Das Vainstream bietet die Chance. Ob Refused ihre unbändige Wut noch im Bauch haben?

Doch auch ein stärkeres Mittelfeld hatte das Vainstream noch nie. Betuchter Prog-Metal von Mastodon, derber Assi-Rock von Smoke Blow oder eben der zynische wie provokante Atzen-Hip-Hop von K.I.Z.. Selbstredend darf auch der gute, alte Metalcore nicht fehlen. Mit Caliban, Evergreen Terrace, August Burns Red und Eyes Set To Kill ist massig Szene-Prominenz vor Ort. Hardcore alter Schule liefern Hochkaräter wie Cro-Mags und Off!, zuständig für Sonnenschein-Sound sind die auf der Bühne überragenden Mad Caddies und die Spaß-Punks von Lagwagon. Und all diese Facetten verbinden können am besten immer noch Enter Shikari mit ihrem skurillen Trance-Hardcore-Emo-Wahnsinn.

Die Opening Night mit Hatebreed am Freitag mitgerechnet gibt's 25 Bands zu sehen. Und ja, nur keine Panik: Fußballfans können 20.45 Uhr auch auf fetter Leinwand Deutschlands-EM-Auftakt gegen Portugal gucken. Aber mal ehrlich: Parallel spielen die Springsteen-Punks The Gaslight Anthem, die brandneue Songs dabei haben und eben auch Slayer – Herzenssache. Ja, schon ein flüchtiger Blick aufs Line-Up sollte klarmachen: Westdeutschland hat schon längst seinen Treff für Fans der Harten Klänge.

9. Juni in Münster an der Halle Münsterland (+ Opening Night mit Hatebreed, Hammercult und Mortad im Skaters Palace)

Line-Up: Slayer, Refused, The Gaslight Anthem, Broilers, K.I.Z., Enter Shikari, Caliban, Mastodon, Lagwagon, Mad Caddies, August Burns Red, Off!, Smoke Blow, Emmure, Cro-Mags, Your Demise, Adept, Gojira, Keule, Evergreen Terrace, Stick To Your Guns, Eyes Set To Kill

Tickets kosten 55,90 €. Bei allen im Vorverkauf erworbenen Tickets ist die Berechtigung der kostenlosen Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs (Busse, U-Bahnen, Straßenbahnen, Nahverkehrszüge) im Verkehrverbund Rhein-Ruhr (VVR) sowie im Gesamtnetz Münsterland (VGM) inkl. Kreis Unna am gesamten Veranstaltungstag enthalten. Camping wird nicht angeboten.

Weitere Infos unter www.vainstream.com.

Gordon Barnard

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