Festival-Vorbericht

Reeperbahn Festival 2013


Der hanseatische Fußball versumpft immer mehr in der Bedeutungslosigkeit. Die Elbphilharmonie bleibt ein zig Millionen verschlingendes Bauprojekt. Wohnungsnot und fehlende KiTa-Plätze vergraulen Jungvolk eher, als es anzuziehen. Kurz gesagt: Hamburg hat mittlerweile recht wenig, worauf es noch wirklich stolz sein kann. Das Reeperbahn Festival bleibt eine leuchtende Ausnahme – und strahlt von Jahr zu Jahr mehr.

Es hätte ja durchaus in die Hose gehen können, dieses ans Austin City Limits angelehnte Projekt: Einmal zahlen, dann von Club zu Club tingeln und Bands verschiedenster Genres und Bekanntheitsgrade anschauen. Klingt simpel, birgt aber schon bei etwas näherem Nachdenken verschiedene Probleme in sich – die das Reeperbahnfestival mit schöner Regelmäßigkeit für die Folgejahre ausmerzt, sobald sie auftauchen. Tickets zu teuer, wie noch im Premierenjahr? Die Dinger werden billiger gemacht und durch weniger "Topstars" ausgeglichen. Das Flair des Besonderen fehlt? Kein Ding – man lädt Ray Cokes für seine ganz eigene Talkshow ein und präsentiert beim Flatstock die Arbeiten fantastischer Posterkünstler. Drei Tage sind zu kurz? 2013 startet das Programm bereits mittwochs. Selbst das Problem der ewigen, unzähligen Überschneidungen konnte zumindest teils angegangen werden: Man bietet Bands bei nachmittäglichen Showcases die Chance, sich ein zweites Mal zu präsentieren.

Und so sind wir anno 2013 mittlerweile bei der 8. Ausgabe angelangt; sowohl der Platz als auch der Grundgedanke des Festivals – öfter einfach mal herumstreunen und Musik entdecken! – verbieten es hier, von vorne und hinten das Line-Up abzuklappern. Nur so viel: Unsere aktuellen Surfrock-Lieblinge Mozes And The Firstborn (s. Foto), die Indielegenden Built To Spill, die Retroband der Stunde The Sheepdogs und das fantastische Krachduo The Death Letters sind alle mit dabei – und das ist erst das Nachmittagsprogramm. Das komplette Line Up und alle weiteren Informationen finden sich auf www.reeperbahnfestival.com.

Hier die wichtigsten Eckdaten:

Termin: 25.-28. September 2013
Preis: 35,- (Tagesticket), 60,- (2-Tages-Ticket), 70,- (3-Tages-Ticket inkl. kostenlosem Mittwoch)

Jan Martens

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