Festival-Vorbericht

Phono Pop Festival 2009


Über den Zinnen funkeln die Sterne. Zwischen den alten Burgmauern stehen die beiden Bühnen. Vor ihnen tanzen Menschen. Nicht im Matsch, sondern auf festem Steinboden. Das Phono Pop Festival in Rüsselsheim ist schon etwas Besonderes. In der alten Festung des Ortes, wo einst Ritter und Burgfräulein zu Leier und Laute schwoften, schauen seit 2006 an zwei Tagen im Juli Bands aus der Indie-Szene vorbei.

Aus der Platznot wurde eine Tugend gemacht. Gerade einmal 600 Karten gibt es, mehr passen einfach nicht rein. Doch so bietet das Phono Pop eine einzigartige Clubatmosphäre unter freiem Himmel. In einem Baum in einem der beiden Innenhöfe hängt eine Discokugel, aus dem Rüsselsheimer Rind, Mitveranstalter des Festivals, wird alljährlich der Kickertisch herangekarrt. Selbst Sofas stehen herum. In den Abendstunden, wenn die letzten Livetöne verklingen, legen DJs im Festungskeller ihre Platten auf, während draußen die Kinoleinwand ausgerollt und in diesem Jahr Bernd Begemanns Dokumentation "Müssen alle mit – Der Film" gezeigt wird.

Morning Boy aus Frankfurt geben am Freitag Abend den Auftakt der Hauptbühne und stimmen das Publikum für die alten Bekannten Tele ein, die bereits 2007 in Rüsselsheim zu Gast waren. Mit Portugal. The Man steht danach der internationale Headliner in den Startlöchern. Die Band aus Alaska stellt ihr neues Album "The Satanic Satanist" vor, das am 17.07. erscheint. Neu beim Phono Pop, aber alte Bekannte im Rind sind Klee, die den Tagesabschluss bestreiten. In den Umbaupausen der Hauptbühne spielen auf der Hofbühne Kenneth Minor, The Lovedrunks und A Heart Is An Airport.

Nach der Nacht im benachbarten, stillgelegten Opelbad startet der Samstag mit We Fade To Grey, die den Staffelstab an The Terrible Noises weitergeben. Diego aus Karlsruhe machen weiter, gefolgt von The Audience. Pünktlich zur Tagesschau um 20 Uhr stehen Kissogram auf der Bühne, die in diesem Jahr im Vorprogramm von Franz Ferdinand tourten. Ein regelrechter Hype besteht mittlerweile um Bonaparte, den vorletzten Act des Festivals. Auch wenn der Schweiß mangels Decke nicht von oben herabtropfen dürfte, die Anwohner werden bestimmt wie einst bei der Mediengruppe Telekommander gegen zu laute Musik rebellieren. Auch am Samstag lockt natürlich auch die Nebenbühne, The Seven Lost Cities of Gold, Cargo City und Preslisa plays Elvis wollen für beste Unterhaltung zwischen Crèpes und Bratwurst sorgen. Und wenn der Mond dann endgültig aufgegangen ist, dürfen die Sterne nicht fehlen. Die Hamburger wollen noch in diesem Jahr ihr neues Album heraus bringen und das Phono Pop ist eines der wenigen deutschen Festivals, für das sie ihr Studio verlassen.

Tages- und Kombitickets sind noch für 15€ bzw. 23€ im Vorverkauf, auch über die Festival-Website, erhältlich. An der Abendkasse bekommt ihr sie für immer noch günstige 19€ pro Tag oder 30€ für das volle Programm. Da die Macher vollkommen im Web 2.0 angekommen sind, gibt es weitere aktuelle Informationen auch auf dem Festivalblog und bei Twitter. Und natürlich in Gemeinschaftsforum von helga rockt und dem Phono Pop.

Martin Korbach

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