Festival-Vorbericht

Iceland Airwaves 2012


Norden der Welt. Reykjavík, Island. Polarlicht. Musik. Überall Musik. Klingt wie ein kühner Traum, ist aber wahr. Das Iceland Airwaves 2012 kommt und wir dürfen schon wieder dabei sein – auch wenn wir es vielleicht erst beim Schreiben des Nachberichts wirklich glauben werden.

Dieses Jahr feiert das weniger Club- als eher Überall-in-Reykjavík-Festival bereits seine zwölfte Ausgabe, mit mehr Konzerten denn je in Clubs, Buchhandlungen, Cafés, Wohnzimmern, laut Veranstaltern in jeder Ritze in der Wand, in der noch Platz ist. Neben den offiziellen Festival-Venues, darunter dem beeindruckenden Konzerthaus Harpa, einer Kirche, einem kleinen Theater und weiteren Köstlichkeiten, gibt es die Off-Venues, dieses Jahr mit 40 verschiedenen so viele wie nie zuvor. Das Ganze ergibt einen irren Zeitplan, der nur mit der Überzeugung, dass, wer gerade Wundervolles sieht, eigentlich nichts verpassen kann, zu bewältigen ist.

Fünf Tage voller Musik. Und das alles in der kleinen, beschaulichen Hauptstadt eines Landes, in dem jeder zweite in irgendeiner Band spielt – und meistens nicht nur in einer. So kommt dann auch das Lineup zustande, größtenteils mit wundersamen isländischen Künstlern verstrickt, manche spielen eine zweistellige Anzahl von Konzerten in verschiedenen Bands. So muss z.B. Benni Hemm Hemm nach seinem Auftritt im berüchtigten Off-Venue, dem Kex-Hostel, einem Hostel in einer alten Keksfabrik, weitereilen in die Laugardalshöllin, um das eine oder andere Instrument in der Live-Band von Sigur Rós zu bedienen.

Nicht verpasst werden sollten einer der acht Auftritte Asgeir Traustis, einem bezaubernden isländischen Songwriter, oder das Konzert Sam Amidons im Off-Venue Kaffibarrinn, einem wundervollen Café, am frühen Abend – was könnte besser passen? Ebenfalls anschauen: Das wuchtige Apparat Organ Quartet in der Harpa, die finnische Band Rubik oder die neue Reykjavík-Supergroup Mr. Silla, welche wundervoll zurückhaltende Musik mit engelsgleichem Gesang spielt. Ansonsten: Einfach treiben lassen. Wenn das nächste Konzert der noch so unbekannte Kauz ist – es könnte das Highlight des Festivals werden. Und am Sonntag Abend, nach fünf Tagen Festival, kommt die ganze, tagelang vor oder auf der Bühne durch Reykjavík lustwandelnde Meute dann in der Laugardalshöllin zusammen und schaut sich den ersten Sigur-Rós-Gig in der Heimat seit 2008 an. Holy Moly! Zu dieser Band gibt es wohl nichts zu sagen.

Vorfreude ist nur ein Wort. Erst, wenn der Icelandair-Flieger gen Reykjavík abgehoben hat, wird es vielleicht etwas leichter zu realisieren sein, dass das alles auf irgendeine undefinierbare Weise wirklich passieren wird.

Festivaltickets: sold out

Detaillierte Infos unter www.icelandairwaves.is.

Bands: Apparat Organ Quartet – Asgeir Trausti – Ben Frost – Benni Hemm Hemm – Boy – Daughter – DIIV – Dirty Projectors – Django Django – Ewert & The Two Dragons – FM Belfast – For A Minor Reflection – Friends – GusGus – Gudrid Hansdottir – Half Moon Run – Ham – I Break Horses – Jamie N Commons – Lars Rúnars – Lay Low – Low Roar – Mr. Silla – Nico Muhly – Of Monsters And Men – Ólafur Arnalds – Òlöf Arnalds – Pascal Pinon – Patrick Wolf (Acoustic) – Purity Ring – Retro Stefson – Reykjavík! – Rubik – Sam Amidon – Shabazz Palaces – Shearwater – Sigur Rós – Sin Fang – Sóley – Swans – The Barr Brothers – The Vaccines and many, many, many more...

Daniel Waldhuber

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