Festival-Vorbericht

Haldern Pop Festival 2008


Ein Vierteljahrhundert ist jetzt schon vergangen, seit das Haldern Pop Festival zum ersten Mal die Besucher mit seinem bis heute immer wieder einzigartigen Programm verwöhnte. 25 Jahre, in denen immer die Kunst und nicht der Kommerz im Vordergrund stand. Wo viele andere Festivals seit jeher auf Nummer Sicher gegangen sind und Bands verpflichteten, die viele Zuschauer garantierten, war man im kleinen Haldern an der niederländischen Grenze von Anfang an zu jedem musikalischen Experiment bereit. Über die Jahre baute man sich auf diese Weise eine regelrechte Fanschar auf. Nicht nur bei den Besuchern, sondern auch bei den auftretenden Bands, denn für nicht wenige Musiker war der erste Auftritt beim Haldern gleichzeitig auch das Sprungbrett in eine vielversprechende Karriere.

Die einzigartige, schon fast familiäre Atmosphäre des Festivals in Verbindung mit der wunderschönen Lage und dem absolut geschmackssicheren Booking machen das Haldern Pop Festival zu einem Kleinod in dem Getümmel der Festivalmassen. Wer einmal da war, will immer wieder kommen und Jahr für Jahr wird es schwerer, an die verhältnismäßig geringe Zahl der Tickets zu kommen. Trotzdem denkt man bei den Veranstaltern an keine Vergrößerung, und wer in den letzten Jahren mitbekommen hat, wie so manches Festival immer überlaufener wurde, der weiß gerade diesen Umstand zu schätzen.

Das Haldern braucht keine ganz großen Namen, um den Musikkenner begeistern zu können. Das war schon immer so, und auch beim diesjährigen Jubiläumsfestival ist das nicht anders. Die auftretenden Bands sprechen auch so für sich. Los geht es am Donnerstag im Spiegelzelt gleich mit einem DER Newcomer des Jahres. Jeder wartet schon gespannt auf den Release des ersten Fleet-Foxes-Albums, und als Besucher des Festivals darf man sich glücklich schätzen, bereits einen Tag vor der Veröffentlichung das Livekonzert genießen zu dürfen. Auch die spinnernden Mystery Jets und Yeasayer, die dieses Jahr ebenfalls schon für Furore gesorgt haben, dürften im Anschluss die Stimmung mächtig anheizen, bevor es dann zum ersten Mal an einem Donnerstag schon auf die Hauptbühne geht. Dort werden die Foals und Flaming Lips aber mal so was von eine Show abziehen, das ist so sicher wie das schöne Wetter (<- hier habt ihr es zuerst gelesen).

Der Freitag bietet eine besonders bunte Mischung sehenswerter Konzerte. Ob hoffnungsvolle Newcomer wie die White Lies, die zauberhafte Lykke Li und Gisbert zu Knyphausen oder bereits etablierte Acts wie Kate Nash, die Editors und Loney, Dear, da sollte so ziemlich jeder fündig werden. Besonders heiß erwartet werden die Auftritte der wiedervereinigten Kula Shaker und der Klangkünstler von Bohren und der Club of Gore. Für den Samstag campiert man am besten direkt vor der Hauptbühne, denn wer will bei Namen wie Mintzkov, The Blakes, The Dodos, The Heavy, Okkervil River, Jamie Lidell, Iron & Wine, The National und Maximo Park auch nur eine Sekunde verpassen? Wer diesen Marathon übersteht, kann dann im Anschluss im Spiegelzelt das Festival mit Künstlern wie Gutter Twins, Scott Matthew und Ólafur Arnalds ausklingen lassen. Besser geht's kaum. An dieser Stelle sei noch kurz erwähnt, dass der Veranstalter Überraschungsgäste angekündigt hat. Wer das sein wird, steht noch in den Sternen, aber was kann man bei diesem Line-Up schon noch falsch machen? Eine Runde Mitleid für alle, die es leider verpasst haben, sich rechtzeitig Tickets zu sichern. Die Betroffenen sollten folgende Line-Up-Übersicht daher besser nicht noch einmal lesen:

Fleet Foxes – Mystery Jets – Yeasayer – Foals – Flaming Lips – My Brightest Diamond – Bernd Begemann – The Killians – White Lies – Jack Penate – Joan As A Police Woman – Kula Shaker – Kate Nash – Editors – Gisbert zu Knyphausen – Lykke Li – Loney, Dear – Bohren und der Club of Gore – Jumbo Jet – Mintzkov – The Blakes – The Dodos – The Heavy – Okkervil River – Jamie Lidell – Iron & Wine – The National – Maximo Park – Fink – Alamo Race Track – Gutter Twins – Scott Matthew – Ólafur Arnalds

Benjamin Köhler

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