Rezension
Zulu Winter
Language
Highlights: Key To My Heart // Silver Tongue // Let's Move Back To Front
Genre: Indie-Pop/-Rock
Sounds Like: Foals // Wild Beasts // Bombay Bicycle Club // Trophy Wife
VÖ: 11.05.2012
Ein langer Atem zahlt sich manchmal eben doch aus. Niemand weiß das derzeit besser als Will Daunt, Iain Lock, Dom Millard, Guy Henderson und Henry Walton aus dem britischen Oxfordshire. Das Quintett fand bereits zu Schulzeiten zusammen und nach zwölf (!) Jahren gemeinsamen Musizierens haben sie mit Zulu Winter nicht nur endlich einen einprägsamen Bandnamen gefunden, sondern auch plötzlich verdammt viel Aufmerksamkeit. Der NME klopft regelmäßig an, Video-Links werden geklickt wie blöde und der Tour-Kalender ist mit zahlreichen Festivals bereits komplett ausgebucht. Höchste Zeit also für das Debüt-Album „Language“, um die Gunst der Stunde zu nutzen!
Gut möglich, dass Zulu Winter mit dieser Platte auch tatsächlich richtig durchstarten, denn im Prinzip spricht nicht wirklich etwas dagegen. Das ist Indie-Pop/-Rock, der sofort hängenbleibt und mehr Ohrwürmer an den Mann (und natürlich auch an die Frau) bringt, als man eigentlich verarbeiten kann – auf den Punkt arrangierte Songs, mit knackigen Gitarren, abwechslungsreicher Rhythmik und hier und da ein wenig Keyboard. Ein gefundenes Fressen für die den Sommer herbeisehnenden Indie-Boys & -Girls.
Gut möglich aber auch, dass „Language“ vollkommen ungehört in der Bedeutungslosigkeit verhallt. Denn wer die Foals und Wild Beasts kennt und mag, hat absolut keinen notwendigen Grund, sich die Songs zu Gemüte zu führen. Zulu Winter klingen nicht nur ähnlich, sondern exakt wie die Schnittmenge aus beiden Bands. Zusätzliche Ideen? Fehlanzeige. Da bleibt dann schon ein wenig ein fader Beigeschmack, wenn man mit einem „geborgten“ Sound nach all den Jahren plötzlich auf der Überholspur landet.
Zu hart sollte man mit Zulu Winter aber dennoch nicht ins Gericht gehen. Es gibt ja immer noch genügend Bands, die sich viel frecher bei anderen Künstlern bedienen und es dann tatsächlich noch schaffen, die besten Steilvorlagen gegen die Wand zu fahren. Das ist bei den fünf Spätzündern definitiv nicht der Fall. „Language“ ist ein nettes Album und weder verwandt, noch verschwägert mit Scheiße.
Sehen
Hören
Finden
Bye-Bye
Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!