Rezension

Yo La Tengo

There’s A Riot Going On


Highlights: You Are Here // For You Too // Polynesia #1
Genre: Indie-Rock // Ambient
Sounds Like: Pavement // Built To Spill

VÖ: 16.03.2018

“There’s A Riot Going On” ist das nunmehr fünfzehnte Studioalbum in der langen Geschichte von Yo La Tengo, sie müssen also niemandem mehr etwas beweisen. Dennoch ist es schön zu sehen, dass sich die US-Amerikaner auch nach mehr als dreißig Jahren Bandgeschichte nicht im Kreis drehen und weiterhin frische Ansätze mitbringen. Dass die Band aber gerade mit einem Album wie “There’s A Riot Going On” so zu überzeugen weiß, unterstreicht den Status, den sie sich lange erarbeitet haben.

Denn “There’s A Riot Going On” ist mit fünfzehn Songs und mehr als einer Stunde Spielzeit vergleichsweise lang. Das ist durchaus riskant, da die Platte dabei verschiedenste Ansätze und Melodien miteinander verbindet. Gerne passiert es in ähnlichen Fällen, dass einige Stücke langatmig und anstrengend werden, während andere, interessantere Lieder und Melodien nur angerissen werden. Nicht aber auf “There’s A Riot Going On”, das es schafft, genreübergreifend verschiedenste Richtungen einzuschlagen, ohne dabei einen roten Faden zu verlieren. Dieser ist, und dabei sollte man sich nicht von dem Titel täuschen lassen, eher ruhig. Man findet weder besondere Ausbrüche, noch irgendwelche offensichtlichen Hits. Darauf bereitet schon der Opener “You Are Here” vor, der als Instrumentalstück über knapp sechs Minuten schon früh den teils sphärischen Charakter des Albums in den Vordergrund rückt.

In der Folge wechseln sich daraufhin die verschiedensten Ansätze ab, von entspannten Folk-Klängen in “Shades Of Blue” über klassische Indie-Rock-Gitarren in “For You Too” zurück zu ruhigem Ambient in “Shortwave”. Durch die Ruhe, die sich durch jedes einzelne Stück zieht, ist “There’s A Riot Going On” eine tolle Platte zum meditativen Nebenherhören. Die Vielfalt und die unterschiedlichsten Melodien bieten hingegen die Möglichkeit, bei jedem neuen Hördurchgang neue, tolle Momente zu entdecken. Ein schwieriger Spagat, den nicht viele Bands schaffen.

Lewis Wellbrock

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