Rezension

Yak

Alas Salvation


Highlights: Use Somebody // Harbour The Feeling // Doo Wah
Genre: Rock // Noise // Fuzz // Indie
Sounds Like: The Dirty Nil // Neu! // The Strokes // Japandroids

VÖ: 13.05.2016

Interessante Aufgabe für die Hardcore-éclat-Fans unter euch: Volltextsuche anschmeißen, das Wort „Hype“ eingeben, zunächst über die abstrusesten ausgespuckten Ergebnisse lachen (Haha, The Bravery) und dann mal abschätzen, wie viele der Resultate entweder britisch sind oder zumindest so tun. Ja, auf der Insel wurde schon immer gerne Indierock mit Vorschusslorbeeren beschmissen. Diesmal im Zielfeuer: Yak.

Die eine Ausnahme: Yak spielen keinen eingängigen Schrammelrock, sie spielen Nois... Krau... Psychede... ok, nochmal zurück auf Anfang: Yak haben gleich mit beiden Händen ins große Fass der Stile gelangt. Referenzen, je nach Song: Die dreifach verzerrte Punkversion von Weezer. Die Josh-Homme-Version der Arctic Monkeys nach einem Urlaub in Indien. Neu!. Stoner-Pop nach dem Saufen. Die Strokes auf Acid. Die Strokes auf Beach Boys. Könnte man zeilenlang so weiterführen – das Prinzip ist klar.

Was dann aber vielleicht das eigentliche Kunststück Yaks ist: Dass „Alas Salvation“ trotz allem nicht wie eine wirre Zusammenstellung von Songs, sondern immer noch wie ein in sich geschlossenes, kohärentes Album wirkt, das sich sogar einige seiner besten Songs bis zum Ende aufhebt – „Doo Wah“ zum Beispiel. Dass man so eine Platte dann mit dem beinahe achtminütigen, jedoch teils etwas ziellosen „Please Don't Wait For Me“ beschließen muss, gehört bei so einem Debüt dann wahrscheinlich zum guten Ton. Dennoch bleibt Yak einer der gehaltvollsten britischen Hypes des letzten Jahrzehnts mit dem Potenzial, über die Jahre eher noch spannender als belangloser zu werden.

Jan Martens

Sehen


Video zu "Harbour The Feeling"