Woods. Das ist wirklich ein spitzenmäßiger Bandname. Er suggeriert sowohl eine gewisse Ruhe und Besinnlichkeit, die ein alter Tannenwald mit sich bringt, als auch eine Rauheit, die Rauheit der Natur, und das Losgelöste des Winds. Er schürt Erwartungen an die Musik der Band, die diese, ganz locker aus dem Ärmel geschüttelt, erfüllt – schon mit „Bend Beyond“, dem Vorgängeralbum, sowie dem nun erscheinenden „With Light And With Love“. Die Herren um Jeremy Earl kommen absurderweise aus Brooklyn. Vielmehr würde man vermuten, dass sie ihr halbes Leben on the road auf einem der kalifornischen Küstenhighways verbracht haben, zwischen rauer Ozeanküste, Mammutbäumen, Klippen und Stränden.

Denn genau dafür ist ihre Musik der Soundtrack: natürliche, losgelöste Folkmusik. Mal treibend, mal zurückgelehnt. Erinnernd an Altmeister wie Neil Young oder Bob Dylan, stets ein Gefühl der Freiheit vermittelnd, den Hörer stets sanft auffangend, wenn er sich in der Musik verliert. Auf eigenem Label veröffentlicht, schön roh produziert. Musik, die abgesehen von der Qualität der Songs einfach richtig gut klingt. Es ist Musik, die genau so vor vierzig Jahren hätte veröffentlicht werden können und diesen gewissen Vibe mit sich bringt: Auch ein Neil Young hat in den 1970ern zahlreiche Alben veröffentlicht, auf denen nicht immer jeder Song perfekt war. Jeder Song wurde aber immer vom Flow der anderen Songs mitgerissen, und so wurden die vermeintlich etwas schwächeren Songs stärker gemacht.

Ähnlich verhält es sich mit Woods, deren siebtes Album seit 2006 „With Light And With Love“ ist. Deren Musik läuft mehr über die Grundstimmung, die sie transportiert, als über den einzelnen Song. Doch die Songs sind mitunter natürlich auch noch richtig gut – das psychedelische „New Light“, das soulige „Leaves Like Glass“ oder die treibend herrliche Roadtrip-Nummer „Shining“. Gute Songs und gute Stimmung machen eine Platte, die man richtig gerne hört und die richtig gute Laune macht.

Daniel Waldhuber

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