Rezension

Woman's Hour

Conversations


Highlights: Conversations // In Stillness We Remain // The Day That Needs Defending
Genre: Indiepop // Dreampop
Sounds Like: The XX // London Grammar

VÖ: 11.07.2014

Leichte Synthie-Töne und eingängige Melodien. Was spätestens durch The XX den Weg in den Mainstream geschafft hat, erfreut sich einer immer größer werdenden Beliebtheit. Etliche Bands sprießen aus dem Boden und ganze Festivals orientieren sich immer stärker an elektronisch geprägter Musik, was die gute alte Gitarre ein wenig in den Hintergrund rücken lässt. Ebenso kommen viele hochgehandelte Newcomer aus diesem Bereich, so auch Woman’s Hour, die nun ihr Debütalbum “Conversations” herausbrachten.

Indiepop an sich ist immer ein Drahtseilakt, da die Grenzen zwischen klasse Musik und völliger Belanglosigkeit sehr nah beieinander liegen. Umso beeindruckender, dass die vier Briten auf ihrem Erstling so gut wie nie mit diesem Problem zu kämpfen haben. Sehr variable Melodien treffen auf die wunderschöne Stimme Fiona Janes. So zum Beispiel im Titelsong “Conversations”, der durch ruhige Beats und die seichten Vocals direkt ins Ohr geht. Ebenso verhält es sich mit “In Stillness We Remain”, der ohne Umschweife zum tanzen verleitet und am besten laut gehört wird.

Aber eigentlich wird man dem Album nicht gerecht, wenn man überhaupt anfängt, es auf einzelne Songs zu reduzieren. Es ist vom Niveau her nahezu gleich bleibend und fällt an keiner Stelle ab. Symptomatisch dafür ist der Abschlusssong “The Day That Needs Defended”, der mit wunderbaren Synthies und einer eingängigen Melodie einen Schlusspunkt hinter ein wirklich sehr variables und selten in die Belanglosigkeit abdriftendes Album setzt.

Somit können sich die Engländer auf die Schulter klopfen, denn es gehört schon etwas dazu, aus dem Wust von elektronisch orientierten Bands so herauszustechen. Durchaus möglich, dass Woman’s Hour in den nächsten Jahren in einem Atemzug mit The XX und Alt-J genannt werden können. Chapeau!

Lewis Wellbrock

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