Rezension

Wild Nothing
Life Of Pause
Highlights: Life Of Pause // Adore
Genre: Dreampop // Pop // Synthie
Sounds Like: Cut Copy // Real Estate // Twin Shadow
VÖ: 19.02.2016

Jack Tatum war 2010 gerade einmal 21 Jahre alt und schloss das College ab, als das Debütalbum „Gemini“ seines Projektes Wild Nothing erschien. Hier, und auf dem Nachfolger „Nocturne“ versprühte er einen wundervollen, zurückhaltenden, melancholischen Sound. Wild Nothing machten romantischen Dreampop, mit der Betonung auf dem Dream. Nun erscheint ihr drittes Album „Life Of Pause“, vom Titel her vielversprechend, musikalisch leider etwas enttäuschend. Hier legt Tatum die Betonung nämlich klar auf das "Pop", und nicht auf den Dream.
Tatum hat die Synthies für sich entdeckt, und er steuert der Musik eine viel zu große Prise von ihnen bei. Im ersten Song „Reichpop“ steckt neben einem eher unschönen Wort das Pop schon im Namen und der Beginn mutet an wie ein moderner Handyklingelton. Dieses Geplätscher ist leider programmatisch für das Album. Eine Popplatte zu machen, ist auf keinen Fall per se schlecht, eine Stiländerung auch nicht. Schade ist es, wenn die Musik so extrem vorhersagbar wird wie hier. Trotz der Stiländerung bleiben Überraschungen total aus, „Life Of Pause“ ist zu plätscherig und oberflächlich, um emotional zu berühren oder zugängig zu sein. Es ist auf eine cheesy Art funky und erinnert an eher grausig glatte Elektropopbands wie Cut Copy.
Schade, dass Tatum diesen Weg auf diese Art und Weise einschlägt. Mit mehr Konsequenz und mehr romantischer Zurückhaltung hätte auch „Life Of Pause“ eine großartige Platte werden können. So ist die gefährlich nahe Grenze zu guter Hintergrundmusik leider überschritten. Ein Album, das die ganze Zeit auf die monoton gleiche Art und Weise unspannend bleibt.
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