Rezension
Von Spar
Under Pressure
Highlights: Extend The Song // Not To Forget
Genre: Synthpop // Electro // Krautrock
Sounds Like: Urlaub In Polen // Bodi Bill // Kreidler
VÖ: 10.05.2019
Schockwellen aufs Parkett! Panik! Panik! Panik! Panik!
Na wer erinnert sich noch? Stramme 15 Jahre ist es jetzt her, dass Von Spar diesen kleinen großen Tanzflächen-Hit in die damals noch existierenden Indie-Dissen gespült haben. Am besten goutiert nachts um 3 Uhr, wenn man den letzten Funken Restkontrolle über die Gliedmaßen bereits verloren hatte. Seither hat das Quartett um Sebastian Blume, Jan Philipp Janzen, Christopher Marquez und Phillip Tielsch auf den nachfolgenden Alben so ziemlich alle Genres dieses Musikplaneten beackert und es scheint kein Ende in Sicht.
Mit dem Plan, mit dem Plan, mit dem Plan, mit dem Plan, mit dem Plan...planlos zu sein!
Das könnte so in etwa das Motto des fünften Langspielers der Kölner Band sein. Auf „Under Pressure“ gibt es Folgendes zu hören: Postpunk, Krautrock, Artpop, Synthpop, Prog Rock, Yachtpop, Electro, Disco, Italo Disco, French House... Irre. Dazu mit Eiko Ishibashi (Merzbow), Laetitia Sadier (Stereolab), Vivien Goldman (The Flying Lizards), Stevie Moore und Christopher Cummings eine ganze Wagenladung an Gastvocals. Zumindest letzterer ist die einzige wirkliche Konstante auf dem Album, veredelt er mit seinem Falsett schließlich immerhin knapp die Hälfte aller Songs.
Wenn es darum geht, Hörgewohnheiten aufzubrechen und die bunteste Musikmischung des Jahres zu servieren, dann haben Von Spar einmal mehr alles richtig gemacht. Es ist auch nahezu unmöglich, dieses wirre Durcheinander nicht zumindest mutig (und sympathisch) zu finden. Wer hingegen ein homogenes Album sucht, wird sich mit „Under Pressure“ sowohl Augen, als auch Ohren auskratzen. Und sich dennoch fragen müssen:
Why don't you dance with me?
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Bye-Bye
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