Rezension

U.S. Christmas

The Valley Path


Highlights: -
Genre: Sludge // Stoner // Doom
Sounds Like: Isis // Shrinebuilder // Crippled Black Phoenix

VÖ: 01.07.2011

There is a time for wicked illusion. Auf der sprachlichen Ebene hinterlässt „The Valley Path“ von U.S. Christmas zugegeben wenige Eindrücke, doch diese Zeile gehört dazu. Fasst sie doch zusammen, was dieses Album ausmacht: Eine bleierne Neuentdeckung der Langsamkeit, psychedelisch und narkotisch. Musik, die apothekenpflichtig sein müsste.

Was hier gleich zu Beginn eingestanden werden muss: Es war nicht unvermeidlich, „The Valley Path“ in einen einzigen, 38 Minuten langen Behemoth von Song zu stopfen. Natürliche Zäsuren gibt es durchaus – im wahrsten Sinne des Wortes: Auf der langen, beschwerlichen Reise über den namensgebenden Talpfad wird immer wieder am Wegesrand Halt gemacht, gurgelnden Flüssen und zwitschernden Vögeln wird die auditive Alleinherrschaft eingeräumt.

Beeindruckender sind jedoch die einzelnen Abschnitte dieses Weges, die dazwischen liegen: Mal sind es dröhnende Bässe, ritualistisch anmutende Percussions und Geigenklänge, mal ist es vorrangig ein einziges, lang gezogenes Gitarrensolo – wenn etwas passiert, passiert es langsam, geradezu hypnotisch. Wie U.S. Christmas, die nicht wirklich Sludge, nicht Doom und Stoner sein wollen, so immer wieder die eigene Zeitwahrnehmung beim Hören dieses Rausches von Album außer Kraft setzen, wie man sich in diesem Strudel der Klänge verliert, ist erstaunlich. Und doch sind es am Ende dann doch wieder die zirpenden Grillen, die anzeigen, dass der Trip – in diverser Hinsicht – für's Erste vorbei ist. Das Aufwachen aus selbigem ist erst einmal schwer. Autorepeat – hoffentlich deaktiviert.

Jan Martens

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