Rezension
Trivium
In Waves
Highlights: In Waves // Caustic Are The Ties That Bind // Forsake Not The Dream
Genre: Thrash Metal // Metalcore
Sounds Like: Machine Head // Metallica // Killswitch Engage // Darkest Hour
VÖ: 05.08.2011
Im Metal was wagen, ist immer mutig. Das Genre hat seine Regeln und wer denen nicht dogamtisch hinterhereiert, ist mindestens verdächtig, im Schwerstfall aber zum Abschuss freigegeben. Die Abspaltung des Metalcore macht's vor – diese Metaller mit Kurzhaarschnitt ticken eben irgendwie nicht ganz richtig. Trivium haben ihre Uhr richtig gestellt, denn die Vier sind Schelme. Homogener als diese Truppe schweißen nur wenige harten Stahl neuer und alter Machart zusammen.
„In Waves“ untermauert das, ist ihr Fünftwerk doch sogar eines ihrer mächtigsten. Das Efef beider Genres – Blast-Beats, unpeilichen Metal-, grunzfreien Hardcoregesang sowie mehrstimmige Licks und tiefschlagende Rythmusgitarren – sitzt im Schlaf. Weil sie ihr Inventar auf dieser Platte nun besonders schlau verketten, klappt's auch mit den Nachbarn. An beiden Ufern, versteht sich. Denn gleich zum Start treiben einen Groove-Walzen über den Betonboden: Der Titeltrack wummst, deutet dann die große Hook an, nur um dann doch wieder zuzuschlagen. Zwischen hitzigen Trash-Attacken („Inception Of The End“) und nicht ganz pathosfreien Halbballaden („Of All These Yesterdays“) glückt es Trivium, immer wieder andere Facetten ihres Sounds ins Rampenlicht zu zerren.
Schön auch: Wie bereits auf dem starken Vorgänger „Shogun“ sparen sich die Vier aus Florida die Hänger. Viele Melodien und goldrichtig platzierte Shouts von Frontsau Matt Heafy machen's möglich – ganz besonders, weil die offen arrangierten Songs genormte Strukturfolgen gern mal in der Pfeife rauchen. Zu oft überraschen Trivium auf „In Waves“, als dass die Ohren hier untreu werden könnten. So lädt die Platte oft zum Weg vom brodelnden Intro bis zum verstörenden Finale ein.
Wenn Sänger Heafy nun davon spricht, die Inspiration zum Album aus Filmen von Lynch, Nolan und Von Trier gezogen zu haben, klingt das einleuchtend. Auch, dass er mittlerweile unter den Kunstliebhabern weilt, macht Sinn. Denn neue Impulse liefern in der Regel nun mal die Abweichler. Ganz besonders im Metal. Bezeichnend übrigens: Auf Heafys Kopf geben sich Kurzhaarschnitt und Langhaarmatte gern mal die Klinke in die Hand .
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