Rezension
TR/ST
The Destroyer - 1
Highlights: Colossal // Unbleached // Bicep
Genre: Synthwave // Electropop
Sounds Like: Crystal Castles // Austra // Boy Harsher
VÖ: 19.04.2019
Ganz schön lange hat Robert Alfons aka TR/ST (ehemals Trust) auf sich warten lassen, bis er endlich mit neuem Material um die Ecke kommt. Und jetzt sind es sogar gleich zwei Mini-Alben geworden. Der zweite Teil von „The Destroyer“ wird allerdings erst im November erscheinen. Warum das Splitting? Alfons meint dazu: “To be given a 16-song album would be very hard to just take it all in, so the idea of splitting it up made more sense.” In Zeiten von oftmals unnötig in die Länge gezogenen Platten eine löbliche Einstellung.
Für die Arbeiten zu „The Destroyer“ hat sich Robert Alfons zum Großteil in ein altes Bauernhaus im Süden Ontarios zurückgezogen. Unterstützung erhielt er dabei von seiner ehemaligen Weggefährtin Maya Postepski, die beim Debüt noch Teil von Trust war und bei gleich sechs Songs das Songwriting und die Produktion beisteuerte. Wenig verwunderlich, dass sich bei TR/ST musikalisch daher auch nicht so wahnsinnig viel getan hat. „The Destroyer“ macht aber einmal mehr deutlich, dass niemand aus der Electropop/Synthwave-Szene so wirklich an diesen kristallklaren, unglaublich atmosphärischen Sound herankommt.
Der Opener „Colossal“ setzt da direkt ein dickes Ausrufezeichen dahinter. Mächtig kommt der Song daher, mit einem für TR/ST-Verhältnisse typischen einnehmenden Refrain. Und selbstverständlich gipfelt das Ganze dann wieder in einem berauschenden Klimax. Eine Vorliebe, die Robert Alfons auch auf „The Destroyer“ fortführt. Verabschiedet hat sich der charismatische Sänger allerdings von nahezu jeglichen Vocal-Effekten. Ist auch nicht unbedingt notwendig, denn Alfons androgyne Stimmfarbe wirkt auch ohne technische Hilfe.
Wer die ersten beiden Alben von TR/ST zu schätze weiß, wird jedenfalls auch dieses Mal voll auf seine Kosten kommen. Dancefloor-Hits wie „Unbleached“ oder „Bicep“ lassen sich auf „The Destroyer“ genauso finden, wie langsamere Shoegazer („Wake With“). Wie erwähnt bleiben die großen Überraschungen aus. Bis auf die Ausnahme „Gone“, die sich weit in den Mainstream-Pop rauslehnt und konsequenterweise in der eigenen Beliebigkeit versandet. Ansonsten eine erfolgreiche Rückkehr, auf deren zweiten Teil im Spätjahr man sich ruhigen Gewissens freuen darf.
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