Rezension
Torpedo
In The Assembly Line
Highlights: From Russia With Love // Hospital // Time Machine
Genre: "Epic Indie-Kraut"
Sounds Like: Tiger Lou // Moneybrother // Kent
VÖ: 29.02.2008
Gerade kam eine Freundin bei mir vorbei um sich mein Fahrrad zu leihen. Während ich noch in den tiefsten Träumen sein werde, muss sie Morgen Früh um 5 ins Krankenhaus radeln, in dem garantiert wieder eine Menge Arbeit auf sie wartet… das klingt eher weniger amüsant… Bei Torpedos Album-Opener „Hospital“ kommt da wesentlich mehr Freude auf! Ein Instrument nach dem anderen stimmt ein und durch die schönen Melodien und die tiefe, bedächtige Stimme, die da singt: „All of us are lucky / are sleeping at the hospital / those you got luckily / are working at the hospital“ hört sich das Ganze dann sogar ein wenig nach Arcade Fire an.
Im zweiten Song „Hang Me High“ geht es dann aber ganz anders zur Sache und nun klingen Torpedo wesentlich rockiger. Lead-Sänger Andreas Hogby versteht es anscheinend mit seiner Stimme zu spielen und sie in jedem Lied passend einzusetzen. In „From Russia With Love“, dem absolut besten Song des Albums und auch der ersten Singleauskopplung, singt er mit teils abgehackter und cooler Stimme passend zur catchy Gitarrenmelodie. Bei „In The Assembly Line“ brummt er dann leise und tief seine Zeilen zur von einem Chor begleiteten Melodie.
Aus dem grandiosen Songtitel „I don´t dig the Heartache but the Heartache digs me“ ist leider kein ganz so grandioses Lied geworden und es plätschert so ein wenig belanglos dahin. Auch das folgende „My Evil Twin“ muss man durch mehrmaliges Hören erst zu einem guten Song machen. Dann kann jedoch die „Time Machine“ den Schnitt der eingängigen und besseren Lieder auf „In The Assembly Line“ wieder hoch reißen. Da würde man doch gerne mitkommen, wohin auch immer, wenn Hogby einen auffordert: „Step into my Time Machine!“ und einem eine Menge Abenteuer verspricht.
Zu Recht klingen Torpedo an der ein oder anderen Stelle nach Tiger Lou. Immerhin sind Drummer und Bassist beider Bands die gleichen. Der Rest der Band bildet sich unter anderem aus Mitgliedern der wundervollen The Je Ne Sais Quoi. Deren Einflüsse erklären dann auch, dass Torpedo nicht ganz so rein und poppig wie Tiger Lou klingen. Die Songs haben Popcharakter, gehen aber dennoch nach vorne.
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