Rezension

Timeshares

Already Dead


Highlights: From State Line To State Line // Heavy Hangs
Genre: Punk // Emo
Sounds Like: The Get Up Kids // Elway

VÖ: 01.05.2015

Kann man sich im Punk eigentlich irgendwie wirklich zum Kommerz entwickeln? Geht das, wenn sowohl rauher Holzfällerpunk als auch Hardcore als auch zuckerbunter Poppunk bei verschiedenen Anteilen eines Massenpublikums beinahe gleich gut funktionieren? Instinktiv lautet die Antwort hierauf erst einmal "Nein". Insofern kann man den sympthischen Timeshares erfreulicherweise wohl keinerlei Kalkül vorwerfen, wenn „Already Dead“ nun deutlich glattpolierter klingt als ältere Werke wie „Bearable“. Ändern tut das am Gesamteindruck aber auch nicht viel.

Es passt hier schon ganz gut, wenn die Band sich selbst das Genre „Post-College“ zur Beschreibung ihrer Musik ausdenkt, denn „Already Dead“ wirkt zwar zum einen noch auf eine sonnige Art und Weise jugendlich, lässt jedoch auch immer mal wieder die Nachdenklichkeit jener Phasen einfließen, in der die Unbeschwertheit ernsteren Gedanken weicht. Früher wurde so etwas auch gerne einmal „Emorock“ genannt und so klingen die Timeshares auch durchaus an manchen Stellen wie die Get Up Kids mit etwas mehr kreischenden Gitarren – selbst Sänger Jon Hernandez erinnert häufiger an Matt Pryor.

Wo die Get Up Kids jedoch in ihrer Hochphase auch immer wieder das Hitpotenzial aus dieser Art des Rocks herauskitzeln konnten, fehlt den Timeshares diesmal öfter das Händchen für wirklich eingängige Songs – so ist „Already Dead“ dann eine Ansammlung von Songs, die oft gerne Hymmen wären, ohne wirklich das Zeug dazu zu haben. Aber nach dem College kommt ja noch die Universität – mal sehen, wo die Timeshares mit etwas mehr Reife landen können.

Jan Martens

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