Rezension

Theme Park

Theme Park


Highlights: Two Hours // A Place They’ll Never Know // Wax
Genre: Indiepop // Dreampop
Sounds Like: Washed Out // Kisses // Toro Y Moi

VÖ: 22.03.2013

Das Debüt der Band Theme Park aus dem Norden Londons hat sich schon seit geraumer Zeit angekündigt und so überrascht es wenig, dass es sich kaum nach Erstlingswerk anhört. Ziemlich glatt, fast schon routiniert wirken die elf Songs des selbstbetitelten Albums. Und dass die Band keine große Eile hatte, das Album zu veröffentlichen, passt bestens zur Stimmung, die sie umgibt. Schon Mitte 2011 erschien die erste Single „Wax“, nach und nach tauchten einige weitere Singles auf und es wurden Shows unter anderem zusammen mit Two Door Cinema Club, Bloc Party und den Jungs vom Bombay Bicycle Club gespielt. Aber ein Album? „Nööö, bloß keine Eile!“

Und so kommt jetzt, gut anderthalb Jahre nach der ersten Single, im trüben März, die vielleicht erste Sommer-Platte 2013 heraus. Der Name ist für Theme Park Programm und so kann und sollte man von einer Band, die sich „Freizeitpark“ nennt, keine all zu tiefgehenden Sinnsuche-Lyrics erwarten. „Theme Park“ ist viel eher ein Album für das warme Bier im Park. Ob es tatsächlich über „Die Grenzen Des Guten Geschmacks“ aus dem gleichnamigen Tocotronic-Song hinaus geht, so furchtbar „fröhlich und entspannt“ zu sein, sollte jeder selbst entscheiden. Miles Haughton, der Sänger und Gitarrist der Band, wundert sich da eher, wieso die chronisch schlechte Laune in der Popmusik so gut wegkommt. Für ihn ist es unbegreiflich, wie man Songs schreiben kann, wenn man traurig ist. Er selbst bevorzugt es da eher, zu schreiben, wenn er gerade glücklich oder gar euphorisch ist, da er dieses Gefühl gerne teilen möchte. „I’m looking for the moment where you find something that’s so great you want to loop it around, get up and dance to it. You’re happy because you’re dancing and you’re happy because you wrote it – it’s a double hit of happiness.“

Diese überaus positive Einstellung macht sich auf sämtlichen Songs des Albums bemerkbar – „gude Laune“, wohin man auch hört. Na ja, kann man sich auch mal erlauben. Erfreulich ist auf jeden Fall, dass dies bei Theme Park nie peinlich wirkt. Im Gegenteil, die Gelassenheit ist fast ansteckend. Allerdings sind Theme Park auch eine Band am Scheideweg und es wird sich wohl recht bald zeigen, wohin es für die Band geht. Entweder weiter in Richtung Mainstream oder doch ab in den Indie-Picknickkorb zu Luft-und-Liebe-Alben vergangener Tage wie etwa „Heart Of The Nightlife“ von Kisses oder Washed Outs „Within And Without“.

Ob man sich im Herbst noch an dieses Album erinnern wird? Uns doch wurscht, jetzt ist erstmal Sommer!

Christoph Herzog

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