Rezension
Thee Attacks
That's Mister Attack To You
Highlights: Love In Disguise // Can You Do It // Won't Brake Me // Love In The City
Genre: Rock
Sounds Like: The Doors // Rolling Stones // The Beatles // The Hives // The Who // The Kinks
VÖ: 06.08.2010
Hatten wir nicht in letzter Zeit genug Retrorock? Der Sound der vier Aalborger von Thee Attacks ist die direkte Antwort auf diese Frage und stürzt sich auf eine Facette des Vintagerocks, die bisher nur von The Hives vertreten wurde. Irgendwo in der Schnittmenge der Beatles, Stones und Doors feuern die Dänen eine Rocksalve nach der nächsten ab und lassen dir keine Zeit zum Durchschnaufen. Die Marschrichtung des Albums ist direkt nach den ersten Sekunden klar und lässt sich etwa so zusammenfassen: Zieh dir deine Chucks an, hol die Lederjacke und die Jeans aus dem Schrank, erobere die Tanzfläche, reiß die Arme nach oben und verlasse sie erst, wenn der Laden zumacht!
„That's Mister Attack To You“ ist Garagenrock der besten Art. Vom Opener „Love in Disguise“ bis zu „Are You“ geben Thee Attacks Vollgas. Dass der Sound dreckig klingt, ist kein Wunder, die Aufnahmen von Producer Liam Watson (White Stripes) erfolgten im Mono-Format mit analogem Equipment. Was mich allerdings etwas wahnsinnig macht: Über die Band ist noch so gut wie nichts im Web zu finden, abgesehen davon, dass die Mitglieder der Band alle gerade mal 20 sind. Was hilft es einem armen Rezensenten, wenn man Vergleiche ziehen will, und man dann trotz ordentlicher Google-Skills eine Stunde suchen muss, um herauszufinden, dass sich der Sänger, der einen so wunderbar an Jim Morrison erinnert und so oft den richtigen Nerv trifft, schlicht und einfach Jimmy Attack nennt. Bandmitgliedernamen wie bei den Ramones, furchtbar! Ob das nun einfach am fehlenden Bekanntheitsgrad liegt oder eine fiese, Aufmerksamkeit erheischende Promotionstaktik ist, soll uns jetzt mal egal sein. Spätestens nach einem weiteren von unzähligen tollen Riffs sind solche Gedanken schnell wieder vergessen.
Der Sound von Thee Attacks schickt uns auf eine großartige, wenn auch etwas kurze Zeitreise und ist wie geschaffen für kleine, dreckige Clubs. Da kommt die anstehende Deutschlandtour genau richtig.
Finden
Bye-Bye
Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!