Rezension

The Zutons

You Can Do Anything


Highlights: What´s Your Problem
Genre: Rock
Sounds Like: Razorlight // Supergrass // The Pigeon Detectives

VÖ: 15.08.2008

Nachdem Mark Ronson „Valerie“ verhunzt hat war immerhin klar, dass The Zutons für ihr drittes Album massig Kohle zur Verfügung haben würden, schließlich gibt es gerade kaum ein Land, in dem die Coverversion nicht in den Top Ten der Charts auftaucht. Daher wird konsequent bereits beim Coverartwork mächtig geklotzt. Ganz wie es das Rockstarklischee vorschreibt poset die Band um ein riesig funkelndes Z in einer kargen Geröllwüste. Vielleicht hätte ihnen mal jemand sagen sollen, dass das nur schmerzbefreite Metalbands dürfen und es bei allen anderen Zeitgenossen extremst peinlich wirkt. Wer will so was im heimischen Plattenregal stehen haben?

Nun gut, letztendlich, kann man ja das Cover überkleben, oder das Booklet umdrehen…Was The Zutons aber musikalisch auf „You Can Do Anything“ bieten ist im Vergleich zu den beiden tollen Vorgängern eine absolute Nullnummer. Die Lockerheit mit der die Band bisher zu Werke ging ist vollkommen abhanden gekommen. Bis auf „What´s Your Problem“ sucht man Ohrwürmer, für die The Zutons eine Bank waren, vergebens. Elf Songs, in denen, man kann es nicht anders sagen, eine dermaßen große Langeweile regiert, dass ein ganzer Albendurchlauf schon eine echte Qual darstellt.

Falsch gemacht hat man so ziemlich alles was möglich ist. Das Saxophon, seit jeher verantwortlich für den knackigen Soul: völlig in den Hintergrund gerückt. Melodien: so dilettantisch penetrant, dass man automatisch die Scheuklappen herunterfährt. Die Texte: flach wie eine Scheibe Toast. Stattdessen wirkt alles so aufgedunsen überproduziert und aufgeblasen, wie wahrscheinlich auch mittlerweile das Portemonnaie der Band. Anders kann man sich diesen krassen Qualitätsabfall nun wirklich nicht erklären. Die größte Enttäuschung des Jahres bisher und hier passt jetzt auch der Albumtitel des Debüts: Who Killed The Zutons?

Benjamin Köhler

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