Rezension
The Wrens
The Meadowlands
Highlights: She Sends Kisses // Thirteen Grand // Ex-Girl Collection // Happy
Genre: Indierock // Pop // Folk-Rock
Sounds Like: The Weakerthans // The Shins // Nada Surf
VÖ: 28.11.2005
Die Shins machen auf dicke Hose. Haha? Nix haha! So klingt das nämlich. Und ich weiß wovon ich rede. Das Scheibchen hier hatte nämlich eine lange Reise bis nach Europa. Nicht für mich, zugegeben., denn ich hab sie damals im Sommer 04 aus Toronto mitgebracht. Glücksgriff? Keine Ahnung, aber ich weiß wovon ich rede. Nach über einem Jahr Hörzeit. Seit zwei Jahren gibt es sie eigentlich. Aber nur drüben. Bei uns ist das hier der Hype, den es leider nie geben wird. Aber was erwartet man. Wäre die Welt mehr als ein Konglomerat an Ungerechtigkeiten, hätten die Wrens nicht so viel Salzwasser schlucken müssen. Ambrosia muss nun her. Zumindest von mir.
Die Wrens sind gebranntmarkt. Für immer. Sie wissen, was im Musikgeschäft abgeht, abgebrühter können sie nun nicht mehr sein. Und weil sie das ganze Business in und auswendig kennen, haben sie den ganzen Superstarquark auch gar nicht nötig. Volle Konzentration auf die Hauptsache: Die Musik. Jaja, das soll es geben. Und was muss das für ein Kraftakt gewesen sein. Den glauben an sich und die eigene Sache nie verloren zu haben, ständig nach vorne zu schauen, das gelingt nicht jedem. Schon gar nicht, wenn sich so endlos viele Felsbrocken vor einem auftürmen. Da steht man schnell im Schatten.
Ob das nun Auswirkungen auf die Musik hat? Selbstverständlich ist das hier alles noch wunderbarer Pop, zum Schunkeln, zum Munkeln und zum Wohlfühlen. Wie Zart-Bitter-Schokolade eben. Schmeckt nicht jedem und das ist auch gut so. Die Wrens haben ihr Schicksal verarbeitet und hinter sich gelassen. Und zweifelsohne hat diese Scheibe zur Verarbeitung beigetragen. Vergessen, dass es Wichtigeres im Leben gibt, als Töne und Karriere, haben die langjährigen Freunde nie. Und so haben sie das Augenzwinkern auch nie verloren.
Schließlich machen sie all das für sich. Eine Autobiographie der Gefühle, Ängste und schließlich der Selbsterkenntnis. Ja, sie haben etwas gefunden, wonach manche auf ihrem Lebensweg ewig suchen. Sich selbst. Weder fehlendes Selbstvertrauen noch die Naivität, Jugend und der Idealismus von früher sind heute noch von Nöten um Melodien hinzukriegen, wie die aus "Thirteen Grand" oder "She Sends Kisses". Dazu braucht man lediglich den Spaß an der Sache. Ruhe und bestimmt drei bis vier Jahre in einem tibetischen Bergkloster.
Ying und Yang stimmen auf dieser Platte jedenfalls so wie selten. Kein Wunder, denn ich weiß wovon ich rede. Ommmmm........
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