Rezension

The Secret Machines

The Secret Machines


Highlights: Atomic Heels // Underneath The Concrete // The Walls Are Starting To Crack
Genre: Geräusch-Rock mit Popappeal
Sounds Like: Pink Floyd // Mogwai // Friends Of Dean Martinez // Aerogramme

VÖ: 09.01.2009

“Secret Machines” nennen die Secret Machines ihr drittes Album. Als ob sie schon mit dem Titel klar machen wollten: „Das sind immer noch wir, die Secret Machines!“, oder besser: „DAS sind die Secret Machines!“. Denn Drummer Josh Garza sagt dazu: „Das ist das Album, was wir immer machen wollten!“. Man könnte also meinen, dass Ben Curtis' Trennung von der Band nicht nur negativ zu sehen ist. Ob nun die Abwesenheit des ehemaligen Gitarristen der Band nach eigener Ansicht gut getan hat, oder ob es vielleicht mit der aufkommenden Kreativität zu tun hat, die nach dem Schock über das Verlassen zustande kam, weiß man nicht so genau. Fakt ist, dass die Secret Machines mit ihrem neuesten Album überaus zufrieden sind.

Phil Karnats, der unter anderem schon mit Ben Curtis bei Polyphonic Spree gespielt hat, und der ohnehin schon seit Langem mit der Band befreundet ist, kam als neuer Gitarrist dazu. Einen menschlichen Ersatz für Brandon Curtis´ (Vocals) Bruder Ben konnte er natürlich nicht bieten, aber musikalisch passt er sich perfekt in die entstandene Lücke ein.

Inwiefern nun die „aufgefrischte“ Band mit ihrem neuen Werk zufrieden sein kann, lässt sich nur klären, indem man sich „Secret Machines“ genau anhört. Und zwar am besten, indem man sich 50 Minuten Zeit nimmt, Kopfhörer aufsetzt und jedem einzelnen Klang im Gebilde lauscht. Dann erst fallen einem so richtig die kleinen Besonderheiten auf: Surrende Hintergrundgeräusche in „Have I Run Out“ die, wenn man die Augen schließt, an eine vielschichtige Kulisse eines düsteren Films denken lassen. Sich langsam lauter aufbauender Lärm und eine Gitarre, die anfangs wie eine verzweifelte, einsame Mundharmonika klingt, unterlegen ein leises weinerliches Schreien in „The Walls Are Starting To Crack“, das nach diesem „Geräuschausbruch“ mit dem wundervoll beruhigenden Gesang von Brandon Curtis ausklingt. Aber auch vergleichsweise leichte, poppige Stücke wie „Atomic Heels“ und „Last Believer, Drop Dead“ gibt es auf dem Album zu hören.

Ihr Debüt-Album „Now Here Is Nowhere“ ist wahrlich schwer zu übertreffen. Und was schon der Nachfolger „Ten Silver Drops“ nicht schaffen konnte, kann auch die neue Veröffentlichung nicht bewerkstelligen. Atemraubend wummernden Machwerken wie „First Wave Intact“ und „Nowhere Again“ als „Lieblings-Hit“ können die Songs auf „Secret Machines“ nicht ganz das Wasser reichen, aber dennoch bietet das Album so viel Vielfalt, solch einen detailverliebten Musikgenuss, dass es dennoch als auf einer Höhe mit seinen Vorgängern anzusehen ist.

Marlena Julia Dorniak

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