Rezension

The Love Language

Baby Grand


Highlights: Frames // New Amsterdam // Independence Day // Castle In The Sky
Genre: Indie // Folk // Country
Sounds Like: Delta Spirit // Generationals // Telekinesis // The Killers

VÖ: 03.08.2018

Hört man die ersten Sekunden von „Baby Grand“, dem neuen Album von The Love Language, bekommt man direkt das Gefühl, dass sich einiges im Kopf von Stuart McLamb aufgestaut und sich nun in Form von neuen Songs seinen Weg nach draußen gebahnt hat. Nach fünf Jahren Pause, basierend auf über die Jahre angesammelten Demos und dem kreativen Impuls, der aus seinem Umzug von North Carolina nach Kalifornien hervorging, legt McLamb sein mittlerweile viertes Album als The Love Language vor – und der Spaß am Musikmachen ist ihm offensichtlich bis jetzt nicht abhanden gekommen.

Direkt wird man zu Beginn des Albums mitgezogen von Songs, die man früher in der Indie-Disco mitgesungen hätte, erfüllt von genau der richtigen Mischung aus ausladenden Klangteppichen mit schon fast pathetischen Refrains und melancholisch gefärbter Grundstimmung, die uns allen in den 2000ern durch schwierige Zeiten geholfen haben. „Frames“ und „New Amsterdam“ sind die frühen Highlights des Albums, gefolgt von „Independence Day“, in dem sich Stuart McLamb von nostalgischen Erinnerungen treiben lässt.

Tatsächlich ist „Baby Grand“ in diesen wuchtigen, energetischen Momenten am überzeugendsten. Die ruhigeren Tracks wissen zu gefallen, beeindrucken aber nicht so sehr. „Juiceboxx“ mit seinen 70er-Disco-Anleihen irritiert etwas, „Shared Spaces“ hingegen gelingt es besser, seine verschiedenen Einflüsse unter einen Hut zu bringen. „Castle In The Sky“ jagt als letzter, auffällig starker Song mit seinen kraftvoll treibenden Drums durch seine zweieinhalb Minuten, bevor dem Album dann zum Ende hin ein wenig die Luft ausgeht. Schade, dass es The Love Language auf ihrem neuen Album nicht gelingt, die Intensität einzelner Songs auf Albumlänge zu halten. Dass McLamb genug Schmerz in seinem Herzen trägt, um das besser zu machen, wissen wir doch bereits.

Kilian Braungart

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