Rezension

The Kills

Midnight Boom


Highlights: U.R.A. Fever // Tape Song // Last Day Of Magic // Hook A Line
Genre: Rock // Electronica // Indie
Sounds Like: Bluesxexplosion // Boss Hog // Yeah Yeah Yeahs // The White Stripes

VÖ: 07.03.2008

Sieh auf drei verschiedenen Internetseiten nach, und Du findest drei unterschiedliche Kritiker-Meinungen zu den beiden Vorgängeralben "Keep On Your Meanside" und "No Wow" des Duos "The Kills". Und ähnlich der wechselhaften Kritikerbeurteilung scheint auch der Stil von Jamie Hotel" Hince und Alison "VV" Mosshart flexibel bis unstet. So kam das Debütalbum mit bluesinfiziertem Garage-Punk und der Nachfolger schließlich in minimalistischer Pop-Art daher. Jetzt ist mit "Midnight Boom" das dritte Album erschienen und das Kritiker-Spielchen geht genauso weiter. Ja, und wo sind die beiden denn nun mit der neuen Platte gelandet?

Yeah! Songs wie der Opener "U.R.A. Fever" krachen auf fetten Beats und Samples, wirken hart, glasklar, brutal und doch verspielt, versprühen klirrende Eiseskälte und ziehen gleichwohl magisch in einen fiebrigen Bann. Electro-Clash, klare Punkattitüden in Rhythmus und Tempo und die – wirklich sehr spannende – Vermengung von großartiger Handarbeit (Hammer! Die Gitarre!) und elektronischen Spielereien, die zusammen perfekt funktionieren, nicht zuletzt weil Blues und Garage hier (zum Glück wieder) eine grundlegende Rolle spielen und alles zu einer Symbiose wird.

Was geht hier ab? Die Texte basieren auf alten Call-And-Response-Liedern und Abzählreimen schwarzer Schulkinder in Los Angeles. Die zunächst entstandenen Aufnahmen, die akustischen Folksongs gleich zu sein schienen, wurden rhythmisch mittels eines alten Akai-MPC-60-Drum-Sequencers überarbeitet. Zusätzlich wird diese Mischung noch durch die Beats des Spank-Rock-Produzenten Alex Epton aka Armani XXXchange geschärft und dadurch wirklich hochexplosiv.

Denn viele der Tracks, insbesondere die in der Art von "Last Day Of Magic" und "Hook A Line", versprühen trotz dieser steten kühlen Distanz eine wahnsinnig schwüle Hitze, Sex und Glamour – Rock'n'Roll, Baby.

Silke Sprenger

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