Rezension

The Family Rain

Under The Volcano


Highlights: Carnival // Trust Me...I'm A Genius // Binocular // On My Back
Genre: Indierock
Sounds Like: Cold War Kids // Spoon // We Are Scientists

VÖ: 03.02.2014 (Import)

Dass The Family Rain großer medialer Erfolg zuteil wird, das wäre wirklich wünschenswert. Würde es dann doch vielleicht endlich mal bei einer Band etwas in der Kasse klingeln, die es wirklich verdient hat! ...Also, jetzt nicht bei The Family Rain selbst. Bei den Cold War Kids. Auf die würde dann nämlich jeder halbwegs taugliche Journalist verweisen – und schlecht stünden die Chancen für die eine oder andere Plagiatsklage auch nicht.

Das könnte man sich zumindest denken, wenn man „Trust Me...I'm A Genius“ hört, mit dem The Family Rain bereits zur letztjährigen Festivalsaison die Runde machten. Stakkato-Klavier, intensiver Gesang mit einem kleinen Schlenker in die Aggression: das kann so manchem bekannt vorkommen. Ein ziemlicher Hit ist „Trust Me...I'm A Genius“ dennoch, und damit auf „Under The Volcano“ auch bei weitem nicht alleine – auch wenn viele Songs einfach übermäßig perfekt produziert wirken, auch wenn stellenweise balladeske Einlagen hier, lässige Furz-Bässe da einfach etwas zu kalkuliert erscheinen.

Es ist aber auch eine Crux: Wer sich zu sehr an eventuellen Idealen des Indie festhält, wird eine gewisse Nische nie ganz verlassen können, wer dessen Sperrigkeit aufgibt, kann schnell farblos und beliebig wirken. Diesen gefährlichen Spagat schaffen The Family Rain zwar an gewissen Stellen (man nehme den quirligen, bestens betitelten Opener „Carnival“ oder die „Spoon im Stadion“-Nummer „On My Back“), vieles verliert sich dann aber doch irgendwo zwischen Poprock und Indie. Hier könnte mehr Feintuning sicher nicht schaden – mindestens der großen Vorbilder und -reiter zuliebe.

Jan Martens

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