Rezension
The Drums
Abysmal Thoughts
Highlights: Mirror // Blood Under My Belt // Shoot The Sun Down
Genre: Dream-Pop // Surf-Punk
Sounds Like: Beach Fossils // Wild Nothing // Wavves
VÖ: 16.06.2017
Wer „Abysmal Thoughts“ genießen möchte, muss als erstes am nicht gerade ästhetischen Cover des Albums vorbei. Wer das geschafft hat, kann, statt an Schuhen zu schnüffeln, mit der Musik von The Drums high werden. Diese Musik ist herzerwärmend und herzzerreißend, denn Bandgründer Jonny Pierce hat mit „Abysmal Thoughts“ das Album gemacht, das er immer in seinem Herzen getragen hat. Und natürlich, so heißt es im Pressetext, ist dies ein gebrochenes. Mit diesem gebrochenen Herzen hat er die zwölf neuen Stücke geschrieben, die ihm wiederum dabei verholfen haben, über Liebeskummer und Weltschmerz hinweg zu kommen und als Künstler zu sich selbst zurück zu finden.
Er reflektiert sich selbst und seine Beziehungen in den Songs – und gibt zu, dass auch er selbst durchaus für gebrochene Herzen gesorgt und nicht alles richtig gemacht hat. „I know very well that I have blood under my belt // Yes, it´s true that I hurt you // But I still love you, I love you, I still do“ heißt es da in „Blood Under My Belt“. Ein Song mit unbeschwerten Gitarrenmelodien und poppigem Gesang, der bei genauerem Hinhören so viel Wehmut in sich trägt, dass es beim Bemerken dessen fast traurig macht, dass er beim ersten Hören wie der hoffnungsvollste Song des Albums scheint. „Shoot The Sun Down“ wiederholt sich im finalen Teil des Stücks nur noch in seiner Schwermut: „I put a blanket over my face“ wird da wieder und wieder gesungen. Verstecken vor der Welt da draußen, nichts davon wissen wollen. Dass der Gesang in einer solchen Leichtigkeit kommt und die elektronische Sounduntermalung ebenfalls Fröhlichkeit verheißt, wirkt auch hier wieder erst bei genauerem Hinhören Augen öffnend.
Diese Widersprüche gibt es immer wieder auf „Abysmal Thoughts“. Nach außen hin scheint die Musik locker leicht, nach innen hin sind die Gedanken, wie der Titel verrät, abgründig. „Abysmal Thoughts“ löst Sehnsucht aus – Sehnsucht nach Sommer, nach einem besseren nächsten Tag, nach erfüllter Liebe und Leichtigkeit. Bis dahin hilft die Musik darauf, die Gedanken zu vernebeln, zu entspannen und in der fröhlichen Melancholie zu schwelgen.
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