Rezension

The Dead Weather

Sea Of Cowards


Highlights: Blue Blood Blues // Hustle And Cuss // The Difference Between Us
Genre: Bluesrock
Sounds Like: White Stripes // Led Zeppelin // Queens Of The Stone Age

VÖ: 21.05.2010

Wann macht Jack White eigentlich mal Urlaub? Nur ein Jahr nach dem Erstling „Horehound“ seiner Drittband „The Dead Weather“ folgt mit „Sea Of Cowards“ das zweite Album, welches bereits auf der Tour zum letzten Werk und der ein oder anderen Jamsession entstanden ist. Die Besetzung der Supergroup bleibt unverändert, neben White (Drums, Vocals) sind wieder sein Haus- und Hofbassist Jack Lawrence, Alison Mosshart (ebenfalls Vocals) und Dan Fertita (Gitarre + Sonstiges) am Start.

„Sea Of Cowards“ hat fast alle guten Aspekte seines Vorgängers gepachtet und setzt hier und da noch einen drauf. Der vielschichtige Bluesrocksound kommt vielleicht noch eine Spur dreckiger daher und ist wieder gespickt mit einer guten Dosis psychedelischer Elemente und reichlich guten Riffs von Fertita, die Lawrence mit den richtigen Basslinien zu kontern weiß. Gesangstechnisch spielt die Band mit den sich bietenden Möglichkeiten: Teilweise muss man schon genau hinhören, um zu erkennen, wer gerade singt. In „The Difference Between Us“ klingt Mosshart schon fast mehr nach Jack White als dieser selbst in manchen Songs, da die Band großen Spaß an Verzerrern jeder Art gefunden hat.

Der Jam-Session-Charakter zieht sich durch das ganze Album, bei dem die Songs oft so gut ineinander greifen, als wären sie ein einziger. Das Tempo wird hoch gehalten und bietet nie wirklich Zeit, mal zu verschnaufen. Dabei hatten White & Co deutlich mehr Songideen und das Niveau ist insgesamt hoch. Einen wirklich herausragenden Song gibt es jedoch nicht, weder in positiver, noch in negativer Hinsicht. Und sicher hat auch keiner das Zeug dazu, „Seven Nation Army“ in den Fanblöcken zu verdrängen, was dann vielleicht doch besser so ist. So muss man sich mit einem Album zufrieden geben, in dem zwar richtig große Highlights fehlen, in dem aber ansonsten alles stimmt.

The Dead Weather macht ebenso wie die Raconteurs mit dem zweiten Album einen Schritt nach vorne und lässt die Fans fast vergessen, dass sie ja eigentlich nur auf das nächste White-Stripes-Album gewartet haben. Vielleicht klappt es ja nächstes Jahr...

Marcel Eike

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