Rezension

The Crystal Method

The Crystal Method


Highlights: -
Genre: BigBeat // Dubstep
Sounds Like: Nero // The Prodigy // The Chemical Brothers // Skrillex

VÖ: 28.01.2014

Es gab mal eine Zeit, in der waren The Crystal Method eine ziemlich innovative amerikanische Antwort auf The Prodigy und die Chemical Brothers. Die Songs ihres ersten Albums „Vegas“ liefen bei Fifa98 rauf und runter und sorgten für Begeisterung. Danach veröffentlichten sie zwar in stetigem Fluss Alben, aber in die Liga der oben genannten konnten sie nicht mehr aufrücken. Nun erscheint ein selbstbetiteltes Album der Band – und versucht, ähnlich wie vor 15 Jahren, zeitgemäßen Elektro zu bieten. Der BigBeat ist mittlerweile dank Skrillex, Noisia, Zedd, Nero und Co. zum Dubstep beziehungsweise Brostep geworden und The Crystal Method, die einer der Vorreiter dieses Sounds waren, nehmen diese neuen Entwicklungen dankbar auf.

Leider geht ihnen dabei jegliche Originalität verloren. „The Crystal Method“ ist ein Album, das wie die Kopie einer Kopie klingt. Die Beats wirken wie billig zusammen geschustert, viele der Songs sind nur Kirmestechno der Marke schneller, lauter, hochpitchen. Was Skrillex und Konsorten auszeichnet, ist das unberechenbare, das ständig wandelnde. Zwar basieren die Songs im Grundgerüst auf Wiederholungen, diese werden aber immer wieder durch neue Wendungen durchbrochen. The Crystal Method verzichten auf diese Brüche. Ihr Sound geht von A nach B, ohne Umwege. Jeder Song ist vorhersehbar, nervt nach wenigen Sekunden mit dem immer gleichen Dauergeboller. „The Crystal Method“ ist mehr Scooter als Prodigy.

Letztere haben es irgendwie geschafft, ihren Sound in die heutige Zeit zu bringen, erstere überleben dank Trashfaktor. The Crystal Method waren mal so etwas wie anspruchsvoll, mittlerweile sind sie nur noch banal – und für den Trash fehlt ihnen der Background. Dieses Zwischen-den-Stühlen-Sitzen sorgt dafür, dass diese Band anno 2014 keine Antworten mehr auf irgendetwas bieten kann, sondern lediglich in einer alten Konservendose poltert.

Klaus Porst

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