Sommer, Sonne, Sonnenschein und das alles schon im April. Ein Hoch auf den Klimawandel! Und auf The Bees! Denn die haben, umsichtig wie es dauerbekiffte Posthippies nunmal sind, bereits jetzt den passenden Soundtrack für Grillfressorgien, Sonnenbrandmassaker und Baggerseeterror am Start. Dumm nur, dass davon gerade einmal die zehntausend Menschen was davon mitbekommen werden, die diese Rezension lesen werden. Gut...und vielleicht noch ein paar wenige andere. Ändert jedoch nix daran, dass in Sachen Promotion mal wieder der Vogel abgeschossen wurde. Es erinnert sich doch noch jeder an die Guillemots, oder? Same procedure.

Vielleicht war aber auch einfach die Bundesprüfstelle besonders eifrig, als der verdächtige Grasgeruch aus dem Booklet strömte. Ja, bei den Aufnahmen wurde bestimmt mehr Weed geraucht, als England Anbaufelder hat, aber solange dabei dermaßen relaxte Musik rumkommt... Wie dem auch sei, „Octopus“ (ein ziemlich dämlicher Albentitel) ist die perfekte Übergangslösung für ein The Coral-freies Jahr. Da lohnt es sich doch wieder mal richtig solche Sprüche wie „Das haben wir vor 30 Jahren auch schon gehört“ von Muttern reingedrückt zu bekommen, während der Vater meint, er müsse veraltete Tanzstile zum Besten geben.

Gutes Stichwort, denn bitte tanzen sie jetzt sofort zu dem Footstomper of the Year 2007: „Who Cares What The Question Is?“. Haut total rein, oder? Mir tun auch schon wieder die Füße weh. Daher besser zurücklehnen zu „Love In The Harbour“. Yeah! Kurbelt mal bitte jemand die Autofensterscheiben runter? Ich brauch Fahrtwind, der meine wilde Mähne durcheinanderwirbelt. Wer hat noch was zum Rauchen dabei? „Left Foot Stepdown“ lässt mich mit diesen Bläsern total psychedelisch werden, aber der Refrain ist andererseits wirklich sehr smooth. Und da, noch mehr Bläser! „Go To Let Go“ ist aber wieder was für die Beine, also aufstehen! Ohjeeee, alles dreht sich und diese bunten Farben sind auch nicht normal.

Wow, was ist das? „Listening Man“! Was für ein verdammter Hit! Genau zur richtigen Zeit, nachdem „Young Folks“ durch diverse uncoole Leute uncool gemacht wurde. Augen zu, Arme und Beine kreisen lassen und mitsingen, auch die Herren bitteschön. „Just a listening man...“!!!!!! Gleich nochmal hören und nochmal und nochmal... Boah bin ich jetzt geschafft...Da geht echt nix mehr und das Album baut am Ende auch zu stark ab, um mich nochmals zu motivieren. Ich komm jetzt besser erstmal von diesem Trip...ähhh...Wahnsinn runter, sonst unterstellt man mir noch Drogenkonsum. „Just a listening man, doin the best I can...“

Benjamin Köhler

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