Rezension

Teleman

Brilliant Sanity


Highlights: Düsseldorf // Glory Hallelujah
Genre: Indie-Pop // Synth-Pop
Sounds Like: Franz Ferdinand // Sparks // Pete And The Pirates // Django Django // Field Music

VÖ: 08.04.2016

An diesem Gitarrenriff führte in diesem Jahr kein Weg vorbei. Wenn man es einmal im Ohr hatte, wurde man es nicht wieder los. „Düsseldorf“ heißt der Song, der den fulminanten Einstieg in Telemans Zweitwerk „Brilliant Sanity“ bildet und wohl zu den besten Popsongs des Jahres gehörte. „Put on put on your favourite song“ singt Thomas Sanders passenderweise und so hört man zu Beginn den Opener erst einmal in Dauerschleife.

Doch „Brilliant Sanity“ allein auf „Düsseldorf“ zu reduzieren wäre ungerecht. Klar sticht der Song neben dem hymnischen „Glory Hallelujah“ hervor, doch das zweite Album von Teleman überzeugt in seiner Gesamtheit, weil nie der direkte und einfache Weg gewählt wird. Die Songs schlagen Haken und bleiben dabei doch eingängig. Und dann ist da dieser nostalgische Charme, der dem Sound von Teleman anhaftet. Man muss nicht nur an die großen Indiebands der 2000er denken, sondern auch an deren Referenzen der 80er.

Die Synthies wabern, die Gitarren kommen unterkühlt und abgeklärt daher. Nie wird zu dick aufgetragen, alle Songs bleiben schön trocken und bieten dennoch viel Abwechslung: Sei es das zurückgelehnte „Canvas Shoe“ oder das rockige „Tangerine“ – jeder Song hat hier seine Berechtigung und zeigt das Spektrum auf, das Teleman zu bieten haben. Man merkt, dass hinter der Band keine Neulinge stecken (drei Viertel von Teleman waren bei „Pete And The Pirates“ aktiv). Die Instrumente greifen ganz selbstverständlich ineinander, nie wirkt jemand überfordert oder abgehetzt. Dazu weiß auch die Produktion zu überzeugen, jeder Song besitzt ordentlich Druck und lässt einen die Anlage auch gern mal ein bisschen lauter aufdrehen, damit man kein Detail verpasst.

Auch wenn Teleman musikalisch im Grunde nicht wirklich etwas Neues zu bieten haben, ist es doch schön zu sehen, dass hier eine Band die Fahne des guten alten Indie-Pop hochhält und das alles mit gutem Songwriting immer noch funktioniert, auch wenn der Sound von Teleman nicht unbedingt aktuellen Trends gerecht wird. Aber gerade deswegen macht „Brilliant Sanity“ auch so Spaß, weil es in ihrem Bereich nichts vergleichbar Gutes zu hören gab. Ob dieses Album eine zweite Retro-Welle lostreten wird? Das wäre eigentlich ganz cool.

Kilian Braungart

Sehen


Video zu "Düsseldorf"

Finden


Bye-Bye



Am 5. Januar 2021 haben wir éclat eingestellt. Mehr Infos hierzu gibt es auf unserer Startseite!