Rezension

Styrofoam

A Thousand Words


Highlights: After Sunset // Microscope
Genre: Electronic // Indie
Sounds Like: Werle & Stankowski // The Postal Service // Lalipuna // "Happy Beats And Sad Lyrics During An Early Morning Sunrise"

VÖ: 18.04.2008

Das fängt ja schön an. Elektronisches Geflirre und eine weiche, freundliche Stimme, die vom „Catch Me If I´m Falling“ singt. Wenn man sich „After Sunset“ anhört, fühlt man sich auf jeden Fall aufgefangen. Keine Sorge, Styrofoam sind für dich da. Arne van Petegems neues Album „A Thousand Words“ kommt von chillig-elektronisch bis poppig daher. Die vergangenen Zusammenarbeiten mit Mitgliedern von The Notwist, Künstlern wie Lali Puna und Ben Gibbard (The Postal Service/Death Cab For Cutie) färben deutlich auf Styrofoams Musik ab.

Genau wie bei den zuvor genannten Projekten versucht Petegem Indie, Pop und Elektronik miteinander zu verknüpfen, in Einklang zu bringen. Teilweise gelingt es ihm hervorragend. Der erste Teil des Albums ist durchweg grandios melodiös und abwechslungsreich. Im zweiten Teil flacht das Niveau dann jedoch leider deutlich ab. Es stellt sich mir nun die Frage, ob die schlechteren Stücke nicht so aufgefallen wären, wenn man sie einfach zwischen die guten gemischt hätte. Allerdings kommt es mir eher so vor, als ob „A Thousand Words“ noch ein wenig mehr Zeit und Perfektionierung gebraucht hätte.

Der Titeltrack „A Thousand Words“ beginnt traurig schön und steigt in einen Melodie-geladenen Refrain mit „badada-dada“-Hintergrundgesängen an. Für „My Next Mistake“ hat sich Arne van Petegem Jim Atkins von Jimmy Eat World als Gastsänger ins Boot genommen. Was für mich wie eine merkwürdige Kombination klang, da ich Jimmy Eat World gerne in meiner rebellischen Teenie-Zeit gehört habe, endet in einem wundervollen Zusammenspiel. Atkins singt in dramatischer Art und Weise gar emotional: „All I Can Do Is Wait / Planning My Next Mistake / No Matter What I Say / Nothing Will Be The Same“. Eine quietschende Gitarre unterlegt die Dramatik.

“No Happy Endings” beginnt mit fröhlichen elektronischen Tönen, die einen zum Lächeln bringen, bis Petegem die böse Realität vorlegt: „There Are No Happy Endings!“ Die schönen Geräusche lassen einen das aber schnell wieder vergessen und als dann noch weiblicher Gesang einsetzt, denkt man ohnehin an nichts Schlechtes mehr. In „Microscope“ kommt dann auch der nächste Gastsänger zum Zug. Blake Hazard, der eigentlich in ruhigeren Indie-Kreisen mit handgemachter Musik und echten Instrumenten unterwegs ist, widmet sich hier computerisierten Klängen. Sein Gesang bringt eine angenehme Variation in „A Thousand Words“ und somit für mich den besten Beitrag auf dem Album.

„Thirty To One“ wirkt eher träge und langatmig, und ich fühle mich dazu verleitet, mich einfach zum nächsten Lied vor zu klicken, was „The Other Side Of Town“ heißt, aber nicht besonders viel anderes als sein Vorgänger zu bieten hat. In „Lil White Boy“ bringt Josh Rouse als Sänger durch seine Stimme etwas Soul in das Ganze.

Auffällig sind die vielen Gastauftritte auf „A Thousand Words“, die das Album auf jeden Fall interessant machen. Der Rest ist jedoch eher einheitlich und hinkt The Postal Service immer einen Schritt hinterher.

Marlena Julia Dorniak

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