Rezension

Steven A. Clark

The Lonely Roller


Highlights: Lonely Roller // Can't Have // Time Machine
Genre: R&B
Sounds Like: Kwabs // Twin Shadow // Frank Ocean

VÖ: 13.11.2015

Frank Ocean, Drake, Miguel, Kwabs... Die junge Generation des R&B schwingt schon längst das Genre-Zepter, auch wenn alte Recken wie D’Angelo hier und da mal wieder aus der Versenkung auftauchen. Das Tolle ist, dass die „frischen“ Gesichter dem R&B nicht nur wieder neues Leben eingehaucht haben, sondern sich auch nicht davor scheuen, neue Einflüsse einzubringen.

Steven A. Clark flog zwar bisher unter dem Radar, aber auch er bringt seinen ganz eigenen Stil mit. Clarks Synthie-Pop-Sound erinnert eher an Referenzen wie Twin Shadow oder Blood Orange. Wenn da nicht seine Honigstimme wäre, die mit jeder Silbe nach typischer Black Music schreit. Nach mehreren EPs geht der Sänger aus Miami nun mit „The Lonely Roller“ an den Start und nach offensichtlichen Hits braucht man nicht lange suchen. Mit dem entsprechenden Airplay wären Songs wie „The Lonely Roller“ oder „Can’t Have“ nicht nur in den US-Billboard-Charts weit oben vertreten.

Keine Frage, Steven A. Clark versteht sein Handwerk, viel Luft nach oben bleibt dennoch. Hier und da gehen die Pferde mit ihm durch und er trägt eine Spur zu viel Bombast auf („Trouble Baby“, „Time Machine“), den er eigentlich nicht nötig hat. Auch geht „The Lonely Roller“ gegen Ende ziemlich die Puste aus, was sich schon allein dadurch äußert, dass nach „Floral Point“ mit „Part Two“ direkt im Anschluss noch einmal drei Minuten der exakt gleiche Song eingespielt wird.

Ein viel versprechendes Talent bleibt Steven A. Clark trotz kleiner Startschwierigkeiten auf seinem Debüt dennoch und man kann sich sicher sein, dass der Mann vom South Beach schon sein eigenes Ding weiter durchziehen wird. Ein Lonely Roller eben.

Benjamin Köhler

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