Rezension

Stabil Elite
Gold EP
Highlights: Gold (L.A. Crack Mix) // Krautkamerad
Genre: Krautrockpop
Sounds Like: Von Spar // Die Sterne // Munk // Kreidler // 1000 Robota
VÖ: 18.03.2011

Es ist schön, wenn Klischees zutreffen. Deutscher Krautpop kommt vorzugsweise aus … Düsseldorf – so wie Stabil Elite. Deren „Gold EP“ ist der Vorbote des für September 2011 angekündigten Debütalbums und macht Lust auf mehr. Das gilt, obwohl die vier Stücke der EP nicht in jedem Moment überzeugen.
Die eröffnende Version des Titeltracks erklingt als monoton vorwärts stapfender Krautdisco-Pop im Stile der „neuen“ Sterne („24/7“), der vor allem durch die Flöteneinspielung in seiner Minute gewinnt. Aus dem Stück wird im L.A. Crack Mix ein verquerer, pumpender Krautclubhit voller intensiver Spannung. Es ist nicht verwunderlich, dass Von Spars Jan Philipp Janzen auf dieser EP seine Finger mit im Spiel hatte. Wie im Titelstück vergnügen sich Stabil Elite auch in „Der Mann Auf Der Kutsche“ im Spannungsfeld zwischen Krautrock, früher deutscher Electronica und Postpunk. Eigentliches Zentrum der EP ist jedoch „Krautkamerad“. Die Neunminuten-Nummer überzeugt in ihrer hypnotischen Monotonie ebenso wie in ihrer rhythmischen Akzentuierung und der Verzweigung in ihrem letzten Drittel. Sphärisch pulsierend macht sie ungemein neugierig auf das Album.
Es ließe sich Stabil Elite natürlich vorwerfen, sie seien die so-und-so-vielte Band, die in den Untiefen der Motorik des Krautrock wühlte, um einfachen sphärischen Progpop aufzuwerten. Allerdings tun die drei Düsseldorfer dies insbesondere in „Krautkamerad“ so spannend und so überzeugend, dass wirklich nur Wohlgefallen bleibt.
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