Rezension
St. Paul And The Broken Bones
Half The City
Highlights: Call Me // Like A Mighty River // Sugar Dyed
Genre: Soul
Sounds Like: Alabama Shakes // Lee Fields And The Expressions // Charles Bradley & His Extraordinaires
VÖ: 20.06.2014
Der Herrgott beschenkt ja jeden Menschen auf seine ganz eigene Art. Manche sind mit einem guten Aussehen gesegnet, andere können sich fünfzigstellige Zahlen merken und wieder andere mit den Zähnen einen Vierzigtonner ziehen. Mit angezogener Handbremse! Noch andere schließlich erfreuen sich einer Stimme, die Eis zum Schmelzen und Blut zum Überkochen bringen kann. So ein Mensch ist Paul Janeway.
Und wer so eine Stimme hat, als wären James Brown UND Charles Bradley in die Zeugung involviert gewesen und dann folgerichtig in seiner Band traditionellen R 'n B, Soul und Motown zelebriert, der hat den einen oder anderen Übersong fast schon automatisch in petto – sogar in einer intensiven Sexy-Heartbreak-Variante („Call Me“) und einer beswingten Tanzversion („Sugar Dyed“). Wer hier von den neuen Alabama Shakes spricht, macht es sich so leicht, wie er im Großen und Ganzen goldrichtig liegt.
Nur an mancher Stelle verlassen sich St. Paul & The Broken Bones doch etwas zu sehr auf die Anziehungskraft der Stimme ihres heiligen Frontmanns. Denn um diese in den Vordergrund zu stellen, ist ein Songaufbau, der Janeway in den ruhig gehaltenen Strophen herzschmerzend säuseln und ihn sich in den Refrains aggressiv die Seele aus dem Leib schreien lässt, natürlich ideal – etwas monoton wird er auf Dauer aber doch. So ist „Half The City“ zwar auf jeden Fall ein gutes, aber kein großartiges Album. Aber wenn der Herrgott den Schäfchen, die St. Paul so um sich schart, noch einmal die eine oder andere Songwriting-Idee schenkt – dann hätte der Soul endgültig seinen neuen Propheten.
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