Rezension

Sparrow And The Workshop

Murderopolis


Highlights: Odessa // Shock Shock // Avalanche
Genre: Indierock
Sounds Like: The Breeders // The White Stripes // Jefferson Airplane

VÖ: 31.05.2013

Vor einigen Jahren noch häuften sich Woodstock-Revival-Touren beziehungsweise Festivals: Veranstaltungen, bei denen – meist mittlerweile vergessene – Künstler, die auf dem Festival aller Festivals auftraten noch einmal zusammen auf eine Bühne gejagt wurden. Das Problem solcher Events ist natürlich, dass potentiell teilnehmende Bands langsam, aber sicher in den Rock'n'Roll-Himmel übersiedeln. Für den nächsten Versuch könnte man aber ja einfach mal Sparrow And The Workshop einladen – und hoffen, dass es zumindest akustisch niemandem auffällt.

Um hier jedoch gleich eines klarzustellen: Damit ist keineswegs gemeint, dass es sich bei dem vielleicht internationalsten Trio der britischen Musikszene (eine in Chicago aufgewachsene Nordirin, ein Schotte, ein Waliser) um die xte gefühlte Coverband des 60s-Rock handelt – vielmehr lassen sich verschiedenste Bands wie die Talking Heads, die Breeders oder die White Stripes als Referenzen für den mal folkigen, mal psychedelischen Indierock von Sparrow And The Workshop nennen. Schon eher wird dieser Eindruck durch die Stimme Jill O'Sullivans vermittelt, die stets so sehr gewissermaßen der Welt und der Musik ihrer Band entrückt scheint, dass man sich an Grace Slick und Jefferson Airplane erinnert fühlt, auch die krächzend-knarzenden Gitarren tragen hierzu bei.

Dass Sparrow And The Workshop bei einem solchen Revival vielleicht nicht auffielen, aber danach wohl auch nicht allzu lange im Gedächtnis der geneigten Nostalgiker verweilen würden, liegt aber nicht am potentiell sehr gefälligen Sound der Briten, sondern an den einzelnen Songs: So ist zwar „Odessa“ so packend ausufernd, wie das knappe „Shock Shock“ Hitcharakter hat (hierin aber auch sehr an „Snakes In The Grass“ vom Vorgänger „Spitting Daggers“ erinnert), zu oft schöpft die Band ihr songschreiberisches Potentiel jedoch leider nicht wirklich aus. Wenn Sparrow And The Workshop hieran noch feilen – wer weiß, ob die Revivals nicht in 40 Jahren auch ihnen zu Ehren stattfinden werden.

Jan Martens

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Video zu "Shock Shock"
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