Rezension
Skunk Anansie
Black Traffic
Highlights: I Will Break You // I Believed In You // Our Summer Kills The Sun // This Is Not A Game
Genre: Alternative Rock
Sounds Like: Placebo // The Gossip // Rage Against The Machine
VÖ: 14.09.2012
Die Hoffnung auf eine Rückkehr von Skunk Anansie hatte man eigentlich schon längst aufgegeben, als dann 2009 neben der Veröffentlichung eines Best-Of-Albums eine Tour angekündigt wurde, die nach 20 Minuten bereits ausverkauft war. Auch wenn die Hochzeit des Alternative Rock schon lange vorbei war, insbesondere die Nische, die Skin und ihre Mannen bedienten, ließen sich die alten Fans blitzschnell mobilisieren. Im nächsten Jahr folgte dann mit "Wonderlustre" das vierte Album der Band, welches aber leider weit davon entfernt war, dem Meilenstein "Stoosh" das Wasser zu reichen und in der Kategorie "halbgar bis OK" einsortiert werden darf.
Den Vorwurf von zu wenig Profil wollten sich Skunk Anansie wohl nicht gefallen lassen. "Black Traffic" klingt schon deutlich eher nach dem, was man von dieser Band erwartet. Das Album beginnt mit „I Will Break You“ und „Sad Sad Sad“ kraftvoll und düster. Nur der etwas eintönige Refrain „Sad, Sad, Sad, Bad, Bad, Bad“ stört da ein wenig, aber man kann ja nicht immer den Anspruch eines „Hodonism“ erwarten. Danach wird fleißiger am Spannungsbogen geschraubt: „Spit You Out“ täuscht eine Ballade an und geht dann schnell in eine Powerrocknummer über, während das anschließende „I Hope You Get To Meet Your Hero“ Skin von ihrer gefühlvollen Seite zeigt, ummalt von einem Rudel Streicher. In „I Believed In You“ wird Skin von den Drums richtig angepeitscht und hat diesmal einen großartigen Songtext zur Hand, welcher der Politik in voller Inbrunst den Stinkefinger zeigt. Der Filler „Satisfied“ setzt wieder auf Durchschlagskraft und kann mit einem schönen Gitarrensolo punkten, bevor mit „Our Summer Kills The Sun“ das nächste Highlight ansteht. Skins gefühlvoller Gesang hätte alleine schon ausgereicht, damit dieser Song tief unter die Haut geht, aber in dem Moment, in dem sie auf einmal gegen Ende des Tracks von einem Chor begleitet wird, ist das ganz großes Kino. Mit „This Is Not A Game“ und „Diving Down“ sind es am Ende des Albums eher die Leisetreter im Laut-Leise-Wechsel, die einen etwas tieferen Eindruck hinterlassen.
"Black Traffic" ist das Album geworden, das "Wanderlustre" hätte werden sollen. Skunk Anansie sind wieder da, auch wenn sie uns nicht mehr wie damals einen Hit nach dem anderen um die Ohren hauen.
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