Rezension
Shiko Shiko
Best New Bestioles
Highlights: Du Bist Wunderbar Mein Kleines Schnabeltier // Let's Go To Pyongyang And Kill A Bunch Of People // Aquapark
Genre: Noise // Beach-Punk // Elektro-Spielereien
Sounds Like: Kegadoru // Holy Fuck // Battles // So So Modern // Action Beat // Deux Boules Vanille
VÖ: 19.07.2013
Shiko Shiko sind Meister des Verwirrspiels. Sie sind Franzosen, tun aber so, als ob sie aus Japan kommen. Zusätzlich streuen sie nebenbei einen deutschen Songtitel in ihre Album-Tracklist ein. Sie geben vor, brachiale Punkrocker zu sein, kommen aber plötzlich mit verspielten Bläsermelodien um die Ecke. Sie tuen locker flockig, behandeln in ihren Texten aber ernste Themen. Es fällt extrem schwer sie irgendwo einzuordnen. Das wird Shiko Shiko freuen, denn genau dagegen sträuben sich die vier Jungs.
Immer wieder betonen sie in Interviews, dass es der Einfluss ihrer vier individuellen Geister ist, die tausende Ideen und Inspirationen aus der Umgebung, der Vergangenheit und der Zukunft mit sich bringen, der die Musik der Band so besonders macht. Seien es Filme, andere Menschen, Video-Spiele, oder eben Musik, überall her schießen die Eindrücke auf sie ein.
Musikeinflüsse nennen sie dann auch einige, die ihnen zu Ideen für ihr Debüt verholfen haben: die reichen von Blink 182, NOFX und McLusky über Action Beat, Health, Wu Lyf und Dan Deacon bis hin zu Vampire Weekend und Jean-Michel Jarre – um nur einige zu nennen. Auch, wenn diese Einflüsse teils unterschiedlich sind wie Tag und Nacht, Shiko Shiko haben es geschafft, sie alle irgendwie unter einen Hut zu bringen. So kommt es, dass es teils ziemlich irre zugeht auf "Best New Bestiole". Trashiger Punk wechselt sich mit verspielter Synthie-Elektronik ab, Computersounds mit melodischem, verhallendem Gesang, dann gibt es wieder astreine Rockgitarren zu hören. Jazzig anmutende Bläserparts, die in Wirklichkeit mit einem kleinen Plastik-Saxophon eingespielt wurden, werden von wildem Getrommel, für das sich häufig gleich mehrere der Jungs zusammen über das Drumset hermachen, übertüncht.
Man merkt, dass Shiko Shiko Spaß an ihrer Musik haben. Spaßeshalber haben sie sich darum auch einen japanischen Namen gegeben. Denn ein französischer oder englischer wäre ja langweilig gewesen. Außerdem klingt Shiko Shiko so nett und man kommt nicht gleich darauf, dass es eine Slang-Bezeichnung für Masturbation ist. Vielleicht besser so. "Best New Bestiole" ist im Übrigen zwar das Debütalbum der Band, davor gab es allerdings schon fünf EPs. Sie sind also keineswegs Anfänger auf ihrem Gebiet. Auch, wenn sie sich selbst gerne "Absolute Beginners" nennen. Schon wieder so ein Verwirrer.
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