Rezension
She Wants Revenge
This Is Forever
Highlights: What I Want // Rachael
Genre: Synthiepop
Sounds Like: The Departure // Bauhaus // The Sisters Of Mercy
VÖ: 07.12.2007
Pünktlich zum Kinostart der Ian Curtis-Hommage „Control“ werfen She Wants Revenge den Nachfolger zu ihrem selbstbetitelten Debütalbum auf den Markt. Na wenn das mal kein Zufall ist! Um diesen perfekt passenden Zeitpunkt abzupassen blieb sogar nicht einmal Zeit ein neues Albumcover zu gestalten und so wurde kurzerhand einfach das alte Motiv verwendet und das Licht ausgeschaltet. Fertig! Ganz schön schlau diese Band. Oder steckt am Ende doch der gute Fred Durst hinter diesem Marketing-Schachzug, schließlich ist er der Labelkopf und bräuchte nach diversen Flops bestimmt wieder etwas Schotter in den Kassen? Wie dem auch sei, wie man anhand dieser ersten Zeilen schon herauslesen kann, gibt es außer Spitzfindigkeiten nicht besonders viel über „This Is Forever“ (furchtbarer Albumtitel!) zu berichten.
Und bevor mir sämtliche Joy Division-Anhänger aufs Dach springen: Natürlich sind She Wants Revenge Dekaden von der Qualität ihrer seligen Band entfernt. Genau genommen klingen She Wants Revenge eher, wie auch im Promozettel vermerkt, nach dem „bösen Bruder von New Order“. Wobei… Ok, lassen wir die unsinnigen Bandvergleiche und beschreiben das zweite Album lieber mit einer handvoll Adjektiven. Da haben wir wahrscheinlich alle mehr von.
„This Is Forever“ ist dermaßen steriler 80s Synthiepop, dass selbst der Vorgänger dagegen wie das blühende Leben anmutet. Alleine die monotone Stimme von Sänger Justin Warfield lässt erneut Blumen in Sekundenschnelle verwelken und zaubert feinste Eiskristalle an die Fensterscheibe. Wirklich toll. Sofern man nur schwarze Klamotten im Schrank hat und das Leben auch so schon ganz beschissen daherkommt. Für Emotionen, abgesehen von Trauer und Verbittertheit, ist bei She Wants Revenge nämlich kein Platz. Anders als bei Interpol oder den Editors erstickt selbst das kleinste Quentchen Hoffnung in einer pechschwarzen und luftarmen Atmosphäre.
Die Konsequenz: Spätestens nach drei Songs ist die akustische Bedrückung so groß, dass man die Geduld verliert und einer waschechten Depression lieber aus dem Weg geht. Zudem lassen sich Warfield und Co nicht besonders viel einfallen, um dem übermächtigen Gefühl gähnender Langweile entgegenzuwirken. Um es deutlich zu sagen: wie diese Band ihre eigenen Songs auseinanderhalten kann ist ein großes Rätsel. Sicherlich gibt es den ein oder anderen Song, der tatsächlich im Ohr hängen bleibt und so ein bisschen Unterkühltheit passt zu den grauen Wintertagen auch ab und an prächtig. Dennoch: „This Is Forever“ ist bei dieser Platte höchstens das Gefühl der Bedeutungslosigkeit.
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