Rezension

Scanners

Love Is Symmetry


Highlights: Control // Mexico // When They Put Me Back Together They Forgot To Turn Me On
Genre: Indie-Pop
Sounds Like: The New Pornographers // Arcade Fire // Yeah Yeah Yeahs

VÖ: 28.03.2013

Eigentlich verwunderlich, dass man zumindest hierzulande noch nicht viel von dieser sympathischen Londoner Band um Matthew Mole, Sarah Daly und Amina Bates gehört hat. Immerhin haben die Scanners mit „Love Is Symmetry“ nun bereits ihr drittes Studio-Album veröffentlicht – und das auf keinem geringeren Label als Dim Mak, das schon Künstler wie Bloc Party, Mystery Jets oder The Kills um sich geschart hat. Seit Bandgründung im Jahr 2004 war man also äußerst produktiv, was sich unter anderem auch in der Verwendung diverser Songs auf Spiele- und Serien-Soundtracks ausgezahlt hat.

„Love Is Symmetry“ hört sich wunderbar angenehm durch, besticht dabei aber vor allem durch erstklassig produzierte Einzelkomponenten, weniger als Ganzes. Ein Thema oder Konzept gibt es nicht, zu unterschiedlich in Inhalt und Form sind die einzelnen Songs. Dafür würde jeder für sich eine astreine Single abgeben: „Control“, „My Streets Are Always in the Shade“, oder „Mexico“ – allesamt hit-tauglich. Sarah Dalys wandelbare Stimme hat irgendwie etwas Yeah-Yeah-Yeah'eskes und verleiht dem gesamten Werk ordentlich Charisma, egal, ob sie engelsgleich klingt wie auf „A Smile on Both Your Faces“ oder disharmonisch kreischt wie auf „When They Put Me Back Together They Forgot To Turn Me On“. So mancher mag sich ansonsten an das Songwriting der New Pornographers erinnert fühlen oder speziell bei den Streicher-Parts und Harmonien in „Mexico“ an die frühen Arcade Fire. New-Wave-Synthie-Pop mit Drumcomputer meets Indie-Rock mit schrammelnden Akustikgitarren, dazu euphorische Handclaps und Shout-Out-Loud'sche Cowbells – grundsätzlich ist also für den Indie-Fan jeder Couleur etwas dabei.

Wäre es vor sechs, sieben Jahren erschienen, hätte „Love Is Symmetry“ vermutlich eingeschlagen wie eine Bombe und die Indie-Disco mit einigen Lieblingsliedern beglückt. Heute wirkt es dort vielleicht ein bisschen zu nett und aus der Zeit gefallen, um sich durchsetzen zu können. Schade eigentlich, denn die Scanners haben da eine wirklich zauberhafte Platte aufgenommen, die man immer wieder nostalgisch hervorkramen werden wird. Aber wer weiß, vielleicht sorgt die Band mit ihrer wütenden Energie ja zukünftig noch für Überraschungen und kommt zu ihrer wohlverdienten Popularität – das Potential ist mehr als vorhanden.

Anna Burzywoda

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